Berechnung der Mindestkurzschlussstromwerte: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Beispiel 2 === | === Beispiel 2 === | ||
In einem Drehstromkreis im IT-System (ohne Neutralleiter) mit 400 V wird der Schutz durch einen 220 A-Leistungsschalter Typ NSX250N mit einem unverzögerten Kurzschlussstrom-Auslösesystem Typ MA, das auf 2000 A (± 20 %) eingestellt ist, gewährleistet, d.h. bei einem Strom von 2400 A ist eine Auslösung gewährleistet. | In einem Drehstromkreis im IT-System (ohne Neutralleiter) mit 400 V wird der Schutz durch einen 220 A-Leistungsschalter Typ NSX250N mit einem unverzögerten Kurzschlussstrom-Auslösesystem Typ MA, das auf 2000 A (± 20 %) eingestellt ist, gewährleistet, d. h. bei einem Strom von 2400 A ist eine Auslösung gewährleistet. | ||
Der Leitungsquerschnitt beträgt 120 mm<sup>2</sup> und der Leiterwerkstoff ist Kupfer. | Der Leitungsquerschnitt beträgt 120 mm<sup>2</sup> und der Leiterwerkstoff ist Kupfer. |
Version vom 16. März 2022, 16:16 Uhr
Soll eine Schutzeinrichtung in einem Stromkreis nur den Kurzschlussschutz gewährleisten, ist es unerlässlich, dass sie mit Sicherheit beim niedrigsten Kurzschlussstromwert auslöst, der in dem Stromkreis auftreten kann.
Im Allgemeinen gewährleistet in NS-Stromkreisen ein einziges Schutzgerät den Schutz im Fehlerfalle für alle Stromwerte, vom Überlast-Ansprechwert bis zum maximalen Bemessungskurzschlussausschaltvermögen des Gerätes.
In bestimmten Fällen werden dennoch Überstromschutzeinrichtungen und separate Kurzschlussschutzeinrichtungen verwendet.
Beispiele solcher Anordnungen
Die Abbildung G39 bis Abbildung 41 zeigen einige gebräuchliche Anordnungen, in denen der Überlast- und Kurzschlussschutz durch separate Schutzeinrichtungen gewährleistet ist.
Wie in den Abbildung G39 und Abbildung G40 gezeigt wird, dienen die gebräuchlichsten Stromkreise mit separaten Schutzeinrichtungen zur Steuerung und zum Schutz von Motoren.
Abbildung G41a stellt eine Beeinträchtigung der grundlegenden Schutzregeln dar und wird z. B. in Stromkreisen mit Schienenverteilern verwendet.
Frequenzumrichter
Abbildung G41b zeigt die durch den Frequenzumrichter gewährleisteten Schutzfunktionen, wie z. B. Leistungsschalter, thermische Relais, Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen.
Erforderliche Schutzfunktion | Schutz im Allgem. durch den Frequenzumrichter gewährleistet | Zusätzlicher Schutz |
---|---|---|
Kabelüberlast | Ja = (1) | Nicht notw., wenn (1) |
Motorüberlast | Ja = (2) | Nicht notw., wenn (2) |
Nachgelagerter Kurzschluss | Ja | |
Frequenzumrichterüberlast | Ja | |
Überspannung | Ja | |
Unterspannung | Ja | |
Phasenverlust | Ja | |
Vorgelagerter Kurzschluss | Leistungsschalter (Auslösung bei Kurzschluss) | |
Interner Fehler (in Schaltgerätekombinationen) | Leistungsschalter (Auslösung bei Kurzschluss und Überlast) | |
Nachgelagerter Erdschluss (indirektes Berühren) | (Selbstschutz) | RCD ≥ 300 mA |
Fehler durch direktes Berühren | RCD ≤ 30 mA |
Voraussetzungen
Das Schutzgerät muss ausgelegt sein für:
- einen unverzögerten Auslöseeinstellstrom
- Im (Isd) < Ikmin (bei einem Leistungsschalter)
- einen Schmelzstrom If < Ikmin (bei einer Sicherung)
Das Schutzgerät muss daher die zwei folgenden Bedingungen erfüllen:
- Sein Bemessungskurzschlussausschaltvermögen muss höher sein als Ik, der maximale Kurzschlussstrom am Einbauort der Schutzeinrichtung.
- Es muss den im Stromkreis möglichen Mindestkurzschlussstrom innerhalb einer Zeit tc abschalten, die mit den thermischen Eigenschaften der Leiter des Stromkreises vereinbar sind, wobei gilt:
[math]\displaystyle{ t_c \le \frac{k^2S^2}{Ik_{min}\, ^2} }[/math] (gilt für tc < 5 s)
Der Vergleich der Auslöse- oder Schmelzkennlinien von Schutzeinrichtungen mit den Grenzkennlinien der thermischen Festigkeit für einen Leiter zeigt, dass diese Bedingung erfüllt ist, wenn:
- Ikmin > Im (Isd) (unverzögerter oder kurzzeitverzögerter Auslösestromeinstellwert des Leistungsschalters) (siehe Abbildung G42)
- Ikmin > If für den Schutz durch Sicherungen. Der Wert des Stromes If entspricht dem Kreuzungspunkt der Sicherungskennlinie mit der Grenzkennlinie der thermischen Festigkeit der Leitung (siehe Abb. G43 und Abb. G44).
Praktische Methode zur Berechnung von Lmax
In der Praxis bedeutet dies, dass die der Schutzeinrichtung nachgeschaltete Leitungslänge eine berechnete maximale Länge von:
[math]\displaystyle{ L_{max}=\frac{0,8\ U_r\ S_{ph} }{2 \rho_1 I_m} }[/math] nicht überschreiten darf.
Die begrenzende Wirkung der Impedanz langer Leitungen auf den Kurzschlussstromwert muss geprüft und die Leitungslänge entsprechend begrenzt werden.
In aller Regel muss der Querschnitt der Leiter entsprechend erhöht werden, wenn eine Begrenzung der Leitungslänge nicht möglich ist.
Die Methode zur Berechnung der maximal zulässigen Länge wurde bereits für TN- und IT-Systeme mit jeweils einfachen und doppelten Körperschlüssen veranschaulicht (siehe Kapitel F, Abschnitt Schutz bei indirektem Berühren im TN System und Schutz bei indirektem Berühren im IT System). Im Folgenden werden zwei Fälle behandelt:
1 - Berechnung von Lmax für ein 3-Leiter-IT-System ohne verteilten Neutralleiter
Der Mindestkurzschlussstrom tritt auf, wenn zwei Außenleiter am entfernten Stromkreisende kurzgeschlossen werden (siehe Abbildung G45 ).
Mit Hilfe der „konventionellen Methode” wird angenommen, dass die Spannung am Punkt der Schutzeinrichtungen P 80 % der Nennspannung während eines Kurzschlusses beträgt, so dass 0,8Ur = IkZc, wobei gilt:
Zc = Schleifenwiderstand des Fehlerstromes (bei Grenztemperatur am Leiter)
Ik = Kurzschussstrom (Außenleiter/Außenleiter)
Ur = Bemessungsspannung zwischen den Außenleitern
Für Leitungen ≤ 120 mm2 kann der Blindwiderstand vernachlässigt werden, so dass,
[math]\displaystyle{ Z_c= \rho_1 \frac{2L}{Sph} }[/math][1]
wobei gilt:
ρ1 = spezifischer Widerstand von Kupfer[2] (bei Grenztemperatur am Leiter),
Sph = Außenleiterquerschnitt in mm2
L = Länge in m
Die Bedingung für den Leitungsschutz ist Im ≤ Ik, wobei Im (Isd) dem magnetischen Auslöseeinstellstrom des Leistungsschalters entspricht.
Daraus ergibt sich: [math]\displaystyle{ I_m \le \frac{0,8 U_r}{Z_c} }[/math]
Daraus ergibt sich: [math]\displaystyle{ L \le \frac{0,8\ U_r\ Sph}{2\rho_1\ I_m} }[/math]
mit Ur = 400 V
ρ1 = 1,28 x ρ0 (bei 20°C) bei VPE- und EPR-Kabeln (bei 90°C)
ρ1 = 1,28 x 0,0185 = 0,023 Ω
Lmax = maximale Leitungslänge in m
[math]\displaystyle{ L_{max}=\frac {k\ Sph}{Im} }[/math]
k: Netz-Systemabhängiger Faktor für das Verhältnis: [math]\displaystyle{ \frac {U}{n \rho_x} }[/math]
ρx: spezifischer Widerstand des Leiters in Abhängigkeit der zu berücksichtigenden Leitertemperatur
Sph (mm2) EPR | ≤ 120 | 150 | 185 | 240 | 300 |
---|---|---|---|---|---|
k (IT-System ohne N) | 5841 | 5079 | 4857 | 4672 | 4493 |
2 - Berechnung von Lmax für ein 4-Leiter-TN-System mit 230/400 V
Der kleinste Ik-Wert tritt bei einem Kurzschluss zwischen einem Außenleiter und dem Neutralleiter auf.
Eine dem Beispiel 1 oben ähnliche Berechnung ist erforderlich, jedoch wird folgende Formel verwendet (für eine Leitung ≤ 120 mm2[3]).
- wobei Sn des Neutralleiters = Sph des Außenleiters
[math]\displaystyle{ L_{max}=\frac {k S_{ph}}{I_m} }[/math]
[math]\displaystyle{ L_{max}= \frac {3358 S_{ph}}{Im(I_{sd})} , }[/math] wobei:
[math]\displaystyle{ k = \frac {0,8 U_0}{n\rho_0 \rho_3}= \frac {0,8 \times 230}{2 \times 0,0185 \times 1,48} }[/math]
- wenn Sn des Neutralleiters < Sph, gilt:
[math]\displaystyle{ L_{max}= 6716 \frac{Sph}{Im}\frac{1}{1+m} }[/math],
wobei [math]\displaystyle{ m = \frac{S_{ph}}{S_n} }[/math]
Für größere als die aufgelisteten Querschnitte müssen die Blindwiderstandswerte mit den Widerstandswerten kombiniert werden, um eine Impedanz zu erhalten. Es kann ein Blindwiderstandswert von 0,08 mΩ/m für Leitungen (bei 50 Hz) angenommen werden. Bei 60 Hz beträgt der Wert 0,096 mΩ/m.
Wertetabellen für Lmax
Abbildung G46 enthält die maximalen Leitungslängen (Lmax) in m für:
- 4-Leiter-TN-Systeme mit Neutralleiter (400 V) und
- 2-Leiter-TN-Systeme mit Neutralleiter (230 V),
die durch Leistungsschalter für allgemeine Anwendungen geschützt werden.
In anderen Fällen müssen Korrekturfaktoren (in Abbildung G52 angegeben) auf die erhaltenen Längenwerte angewendet werden.
Die Berechnungen basieren auf den zuvor beschriebenen Methoden und einem Kurzschlussauslösewert von ± 20 % des eingestellten Im Wertes.
Für den Querschnitt 50 mm2 basieren die Berechnungen auf einem realen Querschnitt von 47,8 mm2 (gemäß IEC 60228 (VDE 0295)).
Auslösestrom Im (Isd) des unverzögerten magnetischen Auslösers (in A) |
Leiter-Nennquerschnitt (in mm2) mit ρ3 bei 140°C (EPR oder XLPE) | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1,5 | 2,5 | 4 | 6 | 10 | 16 | 25 | 35 | 50 | 70 | 95 | 120 | 150 | 185 | 240 | |
50 | 100 | 167 | 267 | 400 | |||||||||||
63 | 79 | 133 | 212 | 317 | |||||||||||
80 | 63 | 104 | 167 | 250 | 417 | ||||||||||
100 | 50 | 83 | 133 | 200 | 333 | ||||||||||
125 | 40 | 67 | 107 | 160 | 267 | 427 | |||||||||
160 | 31 | 52 | 83 | 125 | 208 | 333 | |||||||||
200 | 25 | 42 | 67 | 100 | 167 | 267 | 417 | ||||||||
250 | 20 | 33 | 53 | 80 | 133 | 213 | 333 | 467 | |||||||
320 | 16 | 26 | 42 | 63 | 104 | 167 | 260 | 365 | 495 | ||||||
400 | 13 | 21 | 33 | 50 | 83 | 133 | 208 | 292 | 396 | ||||||
500 | 10 | 17 | 27 | 40 | 67 | 107 | 167 | 233 | 317 | ||||||
560 | 9 | 15 | 24 | 36 | 60 | 95 | 149 | 208 | 283 | 417 | |||||
630 | 8 | 13 | 21 | 32 | 63 | 85 | 132 | 185 | 251 | 370 | |||||
700 | 7 | 12 | 19 | 29 | 48 | 76 | 119 | 167 | 226 | 333 | 452 | ||||
800 | 6 | 10 | 17 | 25 | 42 | 67 | 104 | 146 | 198 | 292 | 396 | ||||
875 | 6 | 10 | 15 | 23 | 38 | 61 | 95 | 133 | 181 | 267 | 362 | 457 | |||
1000 | 5 | 8 | 13 | 20 | 33 | 53 | 83 | 117 | 158 | 233 | 317 | 400 | 435 | ||
1120 | 4 | 7 | 12 | 18 | 30 | 48 | 74 | 104 | 141 | 208 | 283 | 357 | 388 | 459 | |
1250 | 4 | 7 | 11 | 16 | 27 | 43 | 67 | 93 | 127 | 187 | 253 | 320 | 348 | 411 | |
1600 | 5 | 8 | 13 | 21 | 33 | 52 | 73 | 99 | 146 | 198 | 250 | 272 | 321 | 400 | |
2000 | 4 | 7 | 10 | 17 | 27 | 42 | 58 | 79 | 117 | 158 | 200 | 217 | 257 | 320 | |
2500 | 5 | 8 | 13 | 21 | 33 | 47 | 63 | 93 | 127 | 160 | 174 | 206 | 256 | ||
3200 | 4 | 6 | 10 | 17 | 26 | 36 | 49 | 73 | 99 | 125 | 136 | 161 | 200 | ||
4000 | 5 | 8 | 13 | 21 | 29 | 40 | 58 | 79 | 100 | 109 | 128 | 160 | |||
5000 | 4 | 7 | 11 | 17 | 23 | 32 | 47 | 63 | 80 | 87 | 103 | 128 | |||
6300 | 5 | 8 | 13 | 19 | 25 | 37 | 50 | 63 | 69 | 82 | 102 | ||||
8000 | 4 | 7 | 10 | 15 | 20 | 29 | 40 | 50 | 54 | 64 | 80 | ||||
10000 | 5 | 8 | 12 | 16 | 23 | 32 | 40 | 43 | 51 | 64 | |||||
12500 | 4 | 7 | 9 | 13 | 19 | 25 | 32 | 35 | 41 | 51 |
Die Abbildung G47 bis Abbildung G49 enthalten maximale Leitungslängen (Lmax) in m für:
- 4-Leiter-TN-Systeme mit Neutralleiter (400 V) und
- 2-Leiter-TN-Systeme mit Neutralleiter (230 V).
Beide Netze werden durch Leitungsschutzschalter für Hausinstallation oder durch Leistungsschalter mit ähnlichen Strom-/Zeit-Kennlinien geschützt.
In anderen Fällen müssen auf die angegebenen Längenwerte Korrekturfaktoren angewendet werden. Diese Faktoren werden in Abbildung G50 angegeben.
Bemessungsstrom der Leitungsschutzschalter (A) |
Leiter-Nennquerschnitt (mm2) bei Im(Isd) = 5In mit ρ1 bei 70°C (PVC) | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1,5 | 2,5 | 4 | 6 | 10 | 16 | 25 | 35 | 50 | |
6 | 200 | 333 | 533 | 800 | |||||
10 | 120 | 200 | 320 | 480 | 800 | ||||
16 | 75 | 125 | 200 | 300 | 500 | 800 | |||
20 | 60 | 100 | 160 | 240 | 400 | 640 | |||
25 | 48 | 80 | 128 | 192 | 320 | 512 | 800 | ||
32 | 37 | 62 | 100 | 150 | 250 | 400 | 625 | 875 | |
40 | 30 | 50 | 80 | 120 | 200 | 320 | 500 | 700 | |
50 | 24 | 40 | 64 | 96 | 160 | 256 | 400 | 560 | 760 |
63 | 19 | 32 | 51 | 76 | 127 | 203 | 317 | 444 | 603 |
80 | 15 | 25 | 40 | 60 | 100 | 160 | 250 | 350 | 475 |
100 | 12 | 20 | 32 | 48 | 80 | 128 | 200 | 280 | 380 |
125 | 10 | 16 | 26 | 38 | 64 | 102 | 160 | 224 | 304 |
Bemessungsstrom der Leitungsschutzschalter (A) |
Leiter-Nennquerschnitt (mm2) bei Im(Isd) = 10In mit ρ1 bei 70°C (PVC) | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1,5 | 2,5 | 4 | 6 | 10 | 16 | 25 | 35 | 50 | |
6 | 100 | 167 | 267 | 400 | 667 | ||||
10 | 60 | 100 | 160 | 240 | 400 | 640 | |||
16 | 37 | 62 | 100 | 150 | 250 | 400 | 625 | 875 | |
20 | 30 | 50 | 80 | 120 | 200 | 320 | 500 | 700 | |
25 | 24 | 40 | 64 | 96 | 160 | 256 | 400 | 560 | 760 |
32 | 18,0 | 31 | 50 | 75 | 125 | 200 | 313 | 438 | 594 |
40 | 15,0 | 25 | 40 | 60 | 100 | 160 | 250 | 350 | 475 |
50 | 12,0 | 20 | 32 | 48 | 80 | 128 | 200 | 280 | 380 |
63 | 9,5 | 16,0 | 26 | 38 | 64 | 102 | 159 | 222 | 302 |
80 | 7,5 | 12,5 | 20 | 30 | 50 | 80 | 125 | 175 | 238 |
100 | 6,0 | 10,0 | 16,0 | 24 | 40 | 64 | 100 | 140 | 190 |
125 | 5,0 | 8,0 | 13,0 | 19,0 | 32 | 51 | 80 | 112 | 152 |
Bemessungsstrom der Leitungsschutzschalter (A) |
Leiter-Nennquerschnitt (mm2) bei Im(Isd) = 14In mit ρ1 bei 70°C (PVC) | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1,5 | 2,5 | 4 | 6 | 10 | 16 | 25 | 35 | 50 | |
1 | 429 | 714 | |||||||
2 | 214 | 357 | 571 | 857 | |||||
3 | 143 | 238 | 381 | 571 | 952 | ||||
4 | 107 | 179 | 286 | 429 | 714 | ||||
6 | 71 | 119 | 190 | 286 | 476 | 762 | |||
10 | 43 | 71 | 114 | 171 | 286 | 457 | 714 | ||
16 | 27 | 45 | 71 | 107 | 179 | 286 | 446 | 625 | 848 |
20 | 21 | 36 | 57 | 86 | 143 | 229 | 357 | 500 | 679 |
25 | 17,0 | 29 | 46 | 69 | 114 | 183 | 286 | 400 | 543 |
32 | 13,0 | 22 | 36 | 54 | 89 | 143 | 223 | 313 | 424 |
40 | 11,0 | 18,0 | 29 | 43 | 71 | 114 | 179 | 250 | 339 |
50 | 9,0 | 14,0 | 23 | 34 | 57 | 91 | 143 | 200 | 271 |
63 | 7,0 | 11,0 | 18,0 | 27 | 45 | 73 | 113 | 159 | 215 |
80 | 5,0 | 9,0 | 14,0 | 21 | 36 | 57 | 89 | 125 | 170 |
100 | 4,0 | 7,0 | 11,0 | 17,0 | 29 | 46 | 71 | 100 | 136 |
125 | 3,0 | 6,0 | 9,0 | 14,0 | 23 | 37 | 57 | 80 | 109 |
Stromkreisdetails | ||
---|---|---|
Stromkreis mit 3 oder 2 Außenleitern (400 V) im IT-System ohne verteilten Neutralleiter | 1,73 | |
Stromkreis mit 1 Außenleiter und Neutralleiter (230 V) im TN- oder TT-System | 1 | |
Stromkreis mit 3 oder 2 Außenleitern und Neutralleiter (230/400 V) im TN- oder TT-System |
SPh / SNeutral = 1 | 1 |
SPh / SNeutral = 2 | 0,67 |
Hinweis: In IEC 60898-1 (VDE 0641-11) wird für Leitungsschutzschalter Typ D ein oberer Kurzschlussstromauslösebereich von 10-50 In angegeben. Die europäischen Normen und die Abbildung G49 basieren dennoch auf einem Bereich von 10-20 In, da dieser Bereich die überwiegende Mehrheit der Anlagen für Hausinstallation und ähnliche Anwendungen abdeckt.
Beispiele
Beispiel 1
In einem Wechselstromkreis eines TN- oder TT-Systems wird der Schutz durch einen 50 A-Leistungsschalter Typ NSX100TM50D mit einem unverzögerten Kurzschlussauslösestrom von 500 A (Genauigkeit von ± 20 %) gewährleistet, d. h. schlimmstenfalls wären: 500 x 1,2 = 600 A für eine Auslösung erforderlich. Der Leitungsquerschnitt beträgt 10 mm2 und der Leiterwerkstoff ist Kupfer.
In Abbildung G46 kreuzt die Reihe Im = 500 A die Spalte „Leiter-Nennquerschnitt” = 10 mm2 bei einem Lmax-Wert von 67 m. Der Leistungsschalter schützt daher die Leitung bei Kurzschlüssen, solange die Leitungslänge 67 m nicht überschreitet. Bei dem angegebenen Strom löst der Schalter aus, der maximale Kurzschlussstrom kann aber wesentlich größer sein und daher muss der Durchlasswert mit betrachtet werden.
Beispiel 2
In einem Drehstromkreis im IT-System (ohne Neutralleiter) mit 400 V wird der Schutz durch einen 220 A-Leistungsschalter Typ NSX250N mit einem unverzögerten Kurzschlussstrom-Auslösesystem Typ MA, das auf 2000 A (± 20 %) eingestellt ist, gewährleistet, d. h. bei einem Strom von 2400 A ist eine Auslösung gewährleistet.
Der Leitungsquerschnitt beträgt 120 mm2 und der Leiterwerkstoff ist Kupfer.
In Abbildung G46 kreuzt die Reihe Im = 2000 A die Spalte „Leiter-Nennquerschnitt” = 120 mm2 bei einem Lmax-Wert von 200 m. Da es sich um einen Drehstromkreis (400 V) im IT-System (ohne Neutralleiter) handelt, ist ein Umrechnungsfaktor aus Abbildung G50 anzuwenden. Dieser Faktor beträgt 1,73.
Der Leistungsschalter schützt daher die Leitung gegen Kurzschlussströme, solange die Leitungslänge 200 x 1,73 = 346 m nicht überschreitet.
Anmerkung
- ^ Für größere Querschnitte muss der für die Leiter berechnete Widerstandswert erhöht werden, um die ungleichmäßige
Stromdichte im Leiter (aufgrund des „Skin”- und „Proximity”- Effekts) zu berücksichtigen.
Geeignete Werte sind:
150 mm2: R + 15 %
185 mm2: R + 20 %
240 mm2: R + 25 %
300 mm2: R + 30 % - ^ Oder von Aluminium, je nach Leiterwerkstoff
- ^ Der hohe Wert des spezifischen Widerstands ρ3 = 1,48 bei EPR beruht auf der erhöhten Leitertemperatur bei Kurzschlussstromdurchfluss.