Kurzschlussstrom an den Sekundärklemmen eines Verteiltransformators: Unterschied zwischen den Versionen
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* Die Impedanz des HS-Systems wird zur Vereinfachung als vernachlässigbar klein angenommen, so dass: | * Die Impedanz des HS-Systems wird zur Vereinfachung als vernachlässigbar klein angenommen, so dass: | ||
<math>Ik = \frac {Ir \times 100}{U_k}\ ,</math> | |||
<math>Ir = \frac{P \times 10^3}{U_{2n}\sqrt 3}</math> | |||
P: Bemessungsleistung (kVA) des Transformators | P: Bemessungsleistung (kVA) des Transformators | ||
U<sub>20</sub>: Sekundärspannung zwischen den Außenleitern ohne Last | |||
I<sub>r</sub>: Bemessungsstrom in A | |||
I<sub>r</sub>: Kurzschlussstrom in A | |||
u<sub>r</sub>: Kurzschlussspannung des Transformators in %. | |||
'''Abbildung G30''' enthält typische uk-Werte für Verteiltransformatoren. | '''Abbildung G30''' enthält typische uk-Werte für Verteiltransformatoren. | ||
* Beispiel | * ''''Beispiel''' | ||
400 kVA-Transformator, 400 V ohne Last | 400 kVA-Transformator, 400 V ohne Last | ||
u<sub>r</sub>:= 4 % | |||
<math>I_r =\frac{400 \times 10^3}{400\times \sqrt 3} =577A\ </math> | |||
<math>I_k =\frac{577 \times 100}{4} = 14,42 kA</math> | |||
== 2. Fall: Mehrere parallelgeschaltete Verteiltransformatoren zur Versorgung einer Sammelschiene == | == 2. Fall: Mehrere parallelgeschaltete Verteiltransformatoren zur Versorgung einer Sammelschiene == | ||
Der Fehlerstromwert im Falles eines Kurzschlusses in einem, den Sammelschienen-abschnitten direkt nachgeschalteten, Abgangsstromkreis (siehe '''Abb. G31''') kann als Summe der einzeln berechneten Kurzschlussstromwerte von jedem Verteiltransfor-mator angenommen werden. | Der Fehlerstromwert im Falles eines Kurzschlusses in einem, den Sammelschienen-abschnitten direkt nachgeschalteten, Abgangsstromkreis (siehe '''Abb. G31''') kann als Summe der einzeln berechneten Kurzschlussstromwerte von jedem Verteiltransfor-mator angenommen werden. | ||
Version vom 8. November 2013, 03:37 Uhr
1. Fall: Ein Verteiltransformator in der Versorgung
- Die Impedanz des HS-Systems wird zur Vereinfachung als vernachlässigbar klein angenommen, so dass:
[math]\displaystyle{ Ik = \frac {Ir \times 100}{U_k}\ , }[/math]
[math]\displaystyle{ Ir = \frac{P \times 10^3}{U_{2n}\sqrt 3} }[/math]
P: Bemessungsleistung (kVA) des Transformators
U20: Sekundärspannung zwischen den Außenleitern ohne Last
Ir: Bemessungsstrom in A
Ir: Kurzschlussstrom in A
ur: Kurzschlussspannung des Transformators in %.
Abbildung G30 enthält typische uk-Werte für Verteiltransformatoren.
- 'Beispiel
400 kVA-Transformator, 400 V ohne Last
ur:= 4 %
[math]\displaystyle{ I_r =\frac{400 \times 10^3}{400\times \sqrt 3} =577A\ }[/math]
[math]\displaystyle{ I_k =\frac{577 \times 100}{4} = 14,42 kA }[/math]
2. Fall: Mehrere parallelgeschaltete Verteiltransformatoren zur Versorgung einer Sammelschiene
Der Fehlerstromwert im Falles eines Kurzschlusses in einem, den Sammelschienen-abschnitten direkt nachgeschalteten, Abgangsstromkreis (siehe Abb. G31) kann als Summe der einzeln berechneten Kurzschlussstromwerte von jedem Verteiltransfor-mator angenommen werden.
Es wird angenommen, dass alle Verteiltransformatoren vom gleichen HS-Netz ge-speist werden. In diesem Fall ergeben die addierten Werte von einzeln berechneten Transformatoren einen geringfügig höheren Fehlerstromwert, als tatsächlich auftreten würde.
Weitere, nicht berücksichtigte Faktoren sind die Impedanzen der Sammelschienen und der Leistungsschalter.
Die so berechneten Kurzschlussströme sind dennoch für die Planung einer Anlage ausreichend genau. Die Bestimmung von Leistungsschaltern und der integrierten Schutzeinrichtungen wird in Kapitel H, Abschnitt 4.4 beschrieben.