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Aus Gründen des Personen- und Sachschutzes sollte der Schutzleiter (PE) in der elektrischen Anlage (zur Vermeidung von Potentialunterschieden) so oft wie möglich mit geerdeten Teilen verbunden werden.
Aus Gründen des Personen- und Sachschutzes sollte der Schutzleiter (PE) in der elektrischen Anlage (zur Vermeidung von Potentialunterschieden) so oft wie möglich mit geerdeten Teilen verbunden werden.

Version vom 7. November 2013, 05:15 Uhr


Aus Gründen des Personen- und Sachschutzes sollte der Schutzleiter (PE) in der elektrischen Anlage (zur Vermeidung von Potentialunterschieden) so oft wie möglich mit geerdeten Teilen verbunden werden.

Da die PE-Leiter infolge eines Isolationsfehlers stromführend sein können, ist es un-erlässlich, den Schutzerdungsleiter auf möglichst kurzem Wege (niederohmig) an die Haupterdungsklemme der Anlage anzuschließen. Durch diese Maßnahmen wird die automatische Abschaltung eines fehlerhaften Stromkreises durch eine Schutzeinrichtung sichergestellt und eventuell auftretende Berührungsspannungen (zwischen aktiven und elektrisch leitfähigen Teilen) auf ein zulässiges Maß begrenzt.

Die Haupterdungsklemme ist über den Erdungsleiter (Erdungselektrode in den USA) an den Erdungsanschluss (siehe Kapitel E) angeschlossen.

PE-Leiter müssen:

  • wenn sie isoliert sind, farblich (gelb/grün gestreift) gekennzeichnet sein,
  • gegen mechanische und chemische Beschädigungen geschützt sein.

In IT- und TN-Systemen wird dringend empfohlen, den PE-Leiter in direkter Nähe (d.h. in die gleichen Elektro-Installationsrohre, auf die gleiche Kabelwanne usw.) der stromführenden Leitungen des betreffenden Stromkreises zu installieren.

Diese Anordnung gewährleistet minimale Induktivität in den erdschlussstromführen-den Stromkreisen.

In Schienenverteilersystemen ist diese Anordnung standardmäßig vorhanden.

Anschluss

PE-Leiter:

  • Sie dürfen keine Betriebsmittel zur Stromkreisunterbrechung enthalten (wie bei-spielsweise Schalter, ohne Werkzeug trennbare Verbindungsstellen usw.).
  • Die berührbaren leitfähigen Teile sollten einzeln an den PE-Leiter angeschlossen werden (d.h. in einer Parallelschaltung der Leiterwiderstände, nicht in einer Rei-henschaltung, siehe Abbildung G53).
  • Sie müssen über einzelne Klemmen an die üblichen Schutzleiterschienen der Ver-teilung angeschlossen werden.

TT-System

Die PE-Leiter müssen nicht zwingend in der Nähe der stromführenden Leiter des entsprechenden Stromkreises installiert werden, da es keiner hohen Erdschluss-fehlerströme bedarf, um die in TT-Anlagen verwendeten Fehlerstromschutzein-richtungen auslösen zu lassen.

IT- und TN-Systeme

Die PE- oder PEN-Leiter sollten, wie bereits oben erwähnt, so nah wie möglich zu den entsprechenden aktiven Außenleitern des Stromkreises verlegt werden, und es sollten zwischen ihnen keine ferromagnetischen Werkstoffe vorhanden sein. Ein PEN-Leiter muss immer direkt an die Erdungsklemme einer Anlage angeschlossen werden, mit nur einer Verbindung zur Neutralleiterklemme (siehe Abbildung G54).

  • TN-C-System (Neutral- und PE-Leiter sind in einem Leiter zusammengefügt und werden als PEN-Leiter bezeichnet).

Die Schutzfunktion eines PEN-Leiters hat Priorität, so dass alle Regeln für den PE-Leiter auch für den PEN-Leiter gelten.

  • Wechsel vom TN-C- zum TN-S-System

Der PE-Leiter für die Anlage ist an die PEN-Klemme oder -Schiene angeschlos-sen (siehe Abbildung G55), die sich im Allgemeinen an der Anlageneinspeisung befindet. An Anlagenteilen, die dem Trennpunkt nachlagert sind, darf kein PE-Leiter an den Neutralleiter angeschlossen werden.


Ausführungen des PE(N)-Leiters

Die in Abbildung G56 angegeben Ausführungen können für PE-Leiter verwendet werden, solange die in der letzten Spalte aufgeführten Bedingungen erfüllt sind.

(1) In TN- und IT-Systemen wird die Fehlerbeseitigung im Allgemeinen durch Überstrom-Schutzeinrichtungen (Sicherungen oder Leistungs-schalter) durchgeführt, so dass die Impedanz der Fehlerstromschleife niedrig genug sein muss, um die Auslösung der Schutzeinrichtung im Fehlerfall zu gewährleisten. Der sicherste Weg, um eine niedrige Schleifenimpedanz zu erhalten, ist die Verwendung eines Leiters in der gleichen Ausführung wie die Stromkreisleitungen (oder entlang derselben Strecke wie die Stromkreisleitungen). Diese Lösung minimiert die Induktivität und somit die Schleifenimpedanz.

(2) Der PEN-Leiter vereint in seiner Funktion sowohl den Neutral- als auch den Schutzleiter. Das bedeutet, dass jederzeit ein Strom durch diesen Leiter fließen kann (auch wenn kein Erdschluss vorliegt). Aus diesem Grund wird empfohlen, den PEN-Leiter nicht in mehreren parallelen Leitern auszuführen.

(3) Der Hersteller liefert die erforderlichen Werte der R- und X-Komponenten der Impedanzen (Außenleiter/PE, Außenleiter/PEN), die zur Berechnung der Erdschlussschleifenimpedanz zu verwenden sind.

(4) Möglich, jedoch nicht empfehlenswert, da die Fehlerschleifenimpedanz in der Planungsphase nicht bekannt ist. Nur durch Messungen an der fertiggestellten Anlage kann ein angemessener Personenschutz gewährleistet werden.

(5) Anschluss anderer PE-Leiter muss möglich sein.

(6) Diese Elemente dürfen nur dann demontierbar sein, wenn andere Mittel zur Gewährleistung eines kontinuierlichen Schutzes vorhanden sind.

(7) Mit Genehmigung der zuständigen Wasserversorgungsunternehmen.

(8) In Schienenverteilern und ähnlichen Elementen kann das Metallgehäuse als PEN-Leiter verwendet werden, parallel zur entsprechenden Schiene oder anderen PE-Leitern im Gehäuse.

(9) In einigen Ländern nicht zulässig. Im Allgemeinen gem. IEC 60364-5-54 (VDE 0100-540) für die Verwendung als zusätzlicher Potential-ausgleichsleiter mit Einschränkungen zulässig.

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