Schienenverteilersysteme: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Planungskompendium Energieverteilung
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (1 Version: Imported pages Chapter G (auto cleanup))
(kein Unterschied)

Version vom 17. August 2017, 17:08 Uhr


Die Wahl von Schienenverteilersystemen kann direkt mit Hilfe der herstellerseitig gelieferten Daten vorgenommen werden. Verlegearten, Isolierwerkstoffe sowie Umrechnungsfaktoren für Häufungen sind hier im Gegensatz zu den Kabeln und Leitungen keine relevanten Parameter.

Der Querschnitt jeder gegebenen Ausführung wurde herstellerseitig bestimmt, basierend auf

  • dem Bemessungsstrom,
  • einer Umgebungstemperatur in Luft von 35°C,
  • 3 stromführenden Außenleitern.

Für höhere Temperaturen muss ein Umrechnungsfaktor, der vom Hersteller anzugeben ist, angewendet werden. Diese Faktoren sind vom Typ des Schienenverteilers und der Ausführung abhängig. In der unten aufgeführten Abbildung G23a sind die Korrekturfaktoren für die verschiedenen Schienenverteilersysteme von Schneider Electric angegeben.

°C 35 40 45 50 55 60
Umrechnungsfaktor für KT bis 5000 A 1 0,97 0,94 0,90 0,87 -
Umrechnungsfaktor für KS bis 1000 A 1 0,97 0,94 0,91 0,87 -
Umrechnungsfaktor für KN bis 160 A 1 0,97 0,94 0,91 0,87 -

Abb. G23a: Umrechnungsfaktor für eine Umgebungstemperatur in Luft über 35°C

Werden an die Schienenverteilersysteme Verbraucher, die harmonische Oberschwingungen erzeugen, angeschlossen, können entsprechend hohe Ströme durch den Neutralleiter fließen und müssen bei der Dimensionierung und Auslegung des Schienenverteilersystems entsprechend berücksichtigt werden.

Abbildung G23b enthält die maximal zulässigen Außen- und Neutralleiterströme (pro Schienenverteilereinheit) in einem Hochstrom-Schienenverteilersystem in Abhängigkeit vom Wert der dritten harmonischen Oberschwingungen.

Abb. G23b – Maximal zulässige Ströme (pro Schienenverteilereinheit) in einem Schienenverteilersystem in Abhängigkeit vom Wert der dritten Harmonischen.

Beispiel: Auslegungsbeispiel für Canalis KTA-2000 Schienenverteiler unter Berücksichtigung der Ströme in allen vier Leitern

Bemessungsstrom nach DIN EN 61439-6: InA = 2000 A

Phasenleiterquerschnitt identisch mit Neutralleiterquerschnitt

Es ist der zulässige Betriebsstrom mit Oberschwingungsstrom 3. Ordnung von 50 % (der Neutralleiterstern ist als dominant zu betrachten) aus Abb. 23b zu ermitteln.

Zulässige Neutralleiterbelastung: 0,96 x 2000 A = 1920 Aeff

Zulässige Phasenleiterbelastung: 0,76 x 2000 A = 1520 Aeff

Um den Schienenverteiler unter diesen Bedingungen wirksam gegen Überlast zu schützen, ist beispielsweise der Überlastschutz „Ir” eines Masterpact NW20 Leistungsschalter mit Micrologic 5.0A, Auslöser auf Stufe 0,75 einzustellen, was einem Überlastauslösestrom von 1500 A entspricht. Der Neutralleiterschutz ergibt sich dadurch selbstständig mit ca. 1920 A.

Teilen