Wahl des Schutzleiterquerschnittes: Unterschied zwischen den Versionen
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(2) Die Angaben sind gültig, wenn der vorgesehene Leiter aus dem gleichen Werkstoff ist wie der Außenleiter. Anderenfalls muss ein Umrechnungsfaktor angewendet werden. | (2) Die Angaben sind gültig, wenn der vorgesehene Leiter aus dem gleichen Werkstoff ist wie der Außenleiter. Anderenfalls muss ein Umrechnungsfaktor angewendet werden. | ||
(3) Ist der PE-Leiter nicht im gleichen Kabel wie die Außenleiter verlegt, müssen folgende Mindestquerschnitte bei Cu eingehalten werden: | (3) Ist der PE-Leiter nicht im gleichen Kabel wie die Außenleiter verlegt, müssen folgende Mindestquerschnitte bei Cu eingehalten werden: | ||
* 2,5 | * 2,5 mm<sub>2</sub>, wenn der PE-Leiter mechanisch geschützt ist, | ||
* 4 | * 4 mm<sub>2</sub>, wenn der PE-Leiter nicht mechanisch geschützt ist. | ||
(4) Aus mechanischen Gründen muss ein PEN-Leiter einen Querschnitt von mindestens 10 | (4) Aus mechanischen Gründen muss ein PEN-Leiter einen Querschnitt von mindestens 10 mm<sub>2</sub> bei Kupfer oder 16 mm<sub>2</sub> bei Aluminium haben. | ||
(5) Informationen zur Anwendung dieser Formel: siehe auch Tabelle Abb. G52. | (5) Informationen zur Anwendung dieser Formel: siehe auch Tabelle Abb. G52. | ||
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Dieser Querschnitt darf nicht kleiner sein als der Querschnitt der Außenleiter, es sei denn: | Dieser Querschnitt darf nicht kleiner sein als der Querschnitt der Außenleiter, es sei denn: | ||
* der Bemessungswert einphasiger Lasten liegt unter 10 % der Gesamtlast und | * der Bemessungswert einphasiger Lasten liegt unter 10 % der Gesamtlast und | ||
* der bei Normalbetrieb durch den Neutralleiter fließende | * der bei Normalbetrieb durch den Neutralleiter fließende I<sub>max</sub> ist kleiner als der für den gewählten Leiterquerschnitt zulässige Strom. | ||
Desweiteren muss der Schutz des Neutralleiters durch die Schutzeinrichtungen zum Schutz der Außenleiter gewährleistet sein (siehe Abschnitt 7.2 in diesem Kapitel). | Desweiteren muss der Schutz des Neutralleiters durch die Schutzeinrichtungen zum Schutz der Außenleiter gewährleistet sein (siehe Abschnitt 7.2 in diesem Kapitel). | ||
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In '''Abbildung G58''' sind die für die Planung von NS-Anlagen am häufigsten benötigten Daten enthalten. | In '''Abbildung G58''' sind die für die Planung von NS-Anlagen am häufigsten benötigten Daten enthalten. | ||
== Anmerkung == | |||
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<ref name="Ref1"> Die adiabatische Methode und Werte für den Faktor k sind auch enthalten in der Norm VDE 0100-540. | |||
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<ref name="Ref2"> Schutzleiteranschluss des Transformatorsternpunktes in TN-Systemen. | |||
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[[en:Sizing_of_protective_earthing_conductor]] | [[en:Sizing_of_protective_earthing_conductor]] |
Version vom 7. November 2013, 05:36 Uhr
Abb. G57 basiert auf IEC 60364-5-54 (VDE 0100-540). Diese Tabelle enthält zwei Methoden zur Bestimmung des geeigneten Querschnittes für PE- oder PEN-Leiter.
(1) Eine Reduzierung des PEN-Leiters ist nicht zulässig in Stromkreisen mit einer Oberschwingungsbelastung >15 %. (2) Die Angaben sind gültig, wenn der vorgesehene Leiter aus dem gleichen Werkstoff ist wie der Außenleiter. Anderenfalls muss ein Umrechnungsfaktor angewendet werden. (3) Ist der PE-Leiter nicht im gleichen Kabel wie die Außenleiter verlegt, müssen folgende Mindestquerschnitte bei Cu eingehalten werden:
- 2,5 mm2, wenn der PE-Leiter mechanisch geschützt ist,
- 4 mm2, wenn der PE-Leiter nicht mechanisch geschützt ist.
(4) Aus mechanischen Gründen muss ein PEN-Leiter einen Querschnitt von mindestens 10 mm2 bei Kupfer oder 16 mm2 bei Aluminium haben. (5) Informationen zur Anwendung dieser Formel: siehe auch Tabelle Abb. G52.
Die zwei Methoden sind:
- Die adiabatische Methode [1] (entspricht der Methode der Norm IEC 60724)
Diese Methode ist wirtschaftlich und gewährleistet den Schutz des Leiters gegen unzulässig hohe Erwärmung. Mit ihr erhält man, verglichen mit den Querschnitten der entsprechenden Außenleiter des Stromkreises, kleine Querschnittswerte. Das Ergebnis ist meistens nicht mit den Anforderungen in IT- und TN-Systemen vereinbar, die Impedanz der Erdschlussschleife zu minimieren, um die Auslösung der unverzögerten Überstromschutzeinrichtungen zu gewährleisten. Diese Methode wird daher in der Praxis für TT-Anlagen und zur Dimensionierung eines Erdungsleiters [2] verwendet.
- Die vereinfachte Methode
Diese Methode basiert auf PE-Leiterquerschnitten, bezogen auf die Querschnitte der entsprechenden Außenleiter des Stromkreises. In jedem Fall wird der gleiche Leiter-werkstoff angenommen.
Somit ergeben die Werte in Abbildung G57:
Sph ≤ 16 mm2; SPE = Sph
16 < Sph ≤ 35 mm2; SPE = 16 mm2;
S2; > 35 mm2 ;
Der Neutralleiter darf nie als PEN-Leiter verwendet werden. Desweiteren darf ein PEN-Leiter nur bei fester Verlegung als flexible Leitung ausgeführt werden. Da ein PEN-Leiter ebenso die Funktion eines Neutralleiters hat, darf sein Querschnitt keinesfalls kleiner sein als der für den Neutralleiter erforderliche Querschnitt (siehe Abschnitt 7.1 in diesem Kapitel).
Dieser Querschnitt darf nicht kleiner sein als der Querschnitt der Außenleiter, es sei denn:
- der Bemessungswert einphasiger Lasten liegt unter 10 % der Gesamtlast und
- der bei Normalbetrieb durch den Neutralleiter fließende Imax ist kleiner als der für den gewählten Leiterquerschnitt zulässige Strom.
Desweiteren muss der Schutz des Neutralleiters durch die Schutzeinrichtungen zum Schutz der Außenleiter gewährleistet sein (siehe Abschnitt 7.2 in diesem Kapitel).
In der Formel zu verwendende Werte des k-Faktors
Die Temperaturanstiegsbereiche zusammen mit den k-Faktorwerten und den oberen Temperaturgrenzwerten für die verschiedenen Isolationsklassen entsprechen den in der Norm IEC 60724 (1984) enthaltenen Werten [1]. In Abbildung G58 sind die für die Planung von NS-Anlagen am häufigsten benötigten Daten enthalten.