Schienenverteilersysteme: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Wahl von Schienenverteilersystemen kann direkt mit Hilfe der herstellerseitig gelieferten Daten vorgenommen werden. Verlegearten, Isolierwerkstoffe sowie Umrechnungsfaktoren für Häufungen sind hier im Gegensatz zu den Kabeln und Leitungen keine relevanten Parameter.
Die Wahl von Schienenverteilersystemen kann direkt mit Hilfe der herstellerseitig gelieferten Daten vorgenommen werden. Verlegearten, Isolierwerkstoffe sowie Umrechnungsfaktoren für Häufungen sind hier im Gegensatz zu den Kabeln und Leitungen keine relevanten Parameter.  


Der Querschnitt jeder gegebenen Ausführung wurde herstellerseitig bestimmt, basierend auf
Der Querschnitt jeder gegebenen Ausführung wurde herstellerseitig bestimmt, basierend auf  
* dem Bemessungsstrom,
* einer Umgebungstemperatur in Luft von 35°C,
* 3 stromführenden Außenleitern.


Für höhere Temperaturen muss ein Umrechnungsfaktor, der vom Hersteller anzuge-ben ist, angewendet werden. Diese Faktoren sind vom Typ des Schienenverteilers und der Ausführung abhängig. In der unten aufgeführten '''Abbildung G23a''' sind die Korrekturfaktoren für die verschiedenen Schienenverteilersysteme von Schneider Electric angegeben.
*dem Bemessungsstrom,  
*einer Umgebungstemperatur in Luft von 35°C,  
*3 stromführenden Außenleitern.


Werden an die Schienenverteilersysteme Verbraucher, die harmonische Oberschwingungen erzeugen, angeschlossen, können entsprechend hohe Ströme durch den Neutralleiter fließen und müssen bei der Dimensionierung und Auslegung des Schienenverteilersystems entsprechend berücksichtigt werden.
Für höhere Temperaturen muss ein Umrechnungsfaktor, der vom Hersteller anzuge-ben ist, angewendet werden. Diese Faktoren sind vom Typ des Schienenverteilers und der Ausführung abhängig. In der unten aufgeführten '''Abbildung G23a''' sind die Korrekturfaktoren für die verschiedenen Schienenverteilersysteme von Schneider Electric angegeben.  


'''Abbildung G23b''' enthält die maximal zulässigen Außen- und Neutralleiterströme (pro Schienenverteilereinheit) in einem Hochstrom-Schienenverteilersystem in Abhängigkeit vom Wert der dritten Harmonischen.
{| class="wikitable" style="width: 65%; height: 153px" cellspacing="1" cellpadding="1" " border="1"
|-
! °C
! 35
! 40
! 45
! 50
! 55
! 60
|-
| Umrechnungsfaktor für KT bis 5000 A
| 1
| 0,97
| 0,94
| 0,90
| 0,87
| -
|-
| Umrechnungsfaktor für KS bis 1000 A
| 1
| 0,97
| 0,94
| 0,90
| 0,87
| -
|-
| Umrechnungsfaktor für KN bis 160 A
| 1
| 0,97
| 0,94
| 0,90
| 0,87
| -
|}


'''''Abb. G23a:''''' ''Umrechnungsfaktor für eine Umgebungstemperatur in Luft über 35°C''
Werden an die Schienenverteilersysteme Verbraucher, die harmonische Oberschwingungen erzeugen, angeschlossen, können entsprechend hohe Ströme durch den Neutralleiter fließen und müssen bei der Dimensionierung und Auslegung des Schienenverteilersystems entsprechend berücksichtigt werden.


=== Beispiel: Auslegungsbeispiel für Canalis KTA-2000 Schienenverteiler unter Berücksichtigung der Ströme in allen vier Leitern ===
'''Abbildung G23b''' enthält die maximal zulässigen Außen- und Neutralleiterströme (pro Schienenverteilereinheit) in einem Hochstrom-Schienenverteilersystem in Abhängigkeit vom Wert der dritten Harmonischen.


Bemessungsstrom nach DIN EN 61439-6: I<sub>nA</sub> = 2000 A
=== Beispiel: Auslegungsbeispiel für Canalis KTA-2000 Schienenverteiler unter Berücksichtigung der Ströme in allen vier Leitern  ===


Phasenleiterquerschnitt identisch mit Neutralleiterquerschnitt
Bemessungsstrom nach DIN EN 61439-6: I<sub>nA</sub> = 2000 A


Es ist der zulässige Betriebsstrom mit Oberschwingungsstrom 3. Ordnung von 50 % (der Neutralleiterstern ist als dominant zu betrachten) aus '''Abb. 23b''' zu ermitteln.
Phasenleiterquerschnitt identisch mit Neutralleiterquerschnitt


Zulässige Neutralleiterbelastung: 0,96 x 2000 A = 1920 A<sub>eff</sub>
Es ist der zulässige Betriebsstrom mit Oberschwingungsstrom 3. Ordnung von 50&nbsp;% (der Neutralleiterstern ist als dominant zu betrachten) aus '''Abb. 23b''' zu ermitteln.


Zulässige Phasenleiterbelastung: 0,76 x 2000 A = 1520 A<sub>eff</sub>
Zulässige Neutralleiterbelastung: 0,96 x 2000 A = 1920 A<sub>eff</sub>  


Um den Schienenverteiler unter diesen Bedingungen wirksam gegen Überlast zu schützen, ist beispielsweise der Überlastschutz „I<sub>r</sub>” eines Masterpact NW20 Leistungsschalter mit Micrologic 5.0A, Auslöser auf Stufe 0,75 einzustellen, was einem Überlastauslösestrom von 1500 A entspricht. Der Neutralleiterschutz ergibt sich dadurch selbstständig mit ca. 1920 A.
Zulässige Phasenleiterbelastung: 0,76 x 2000 A = 1520 A<sub>eff</sub>  


[[en:Busbar_trunking_systems]]
Um den Schienenverteiler unter diesen Bedingungen wirksam gegen Überlast zu schützen, ist beispielsweise der Überlastschutz „I<sub>r</sub>” eines Masterpact NW20 Leistungsschalter mit Micrologic 5.0A, Auslöser auf Stufe 0,75 einzustellen, was einem Überlastauslösestrom von 1500 A entspricht. Der Neutralleiterschutz ergibt sich dadurch selbstständig mit ca. 1920 A.
 
[[en:Busbar trunking systems|en:Busbar trunking systems]]

Version vom 12. November 2013, 10:37 Uhr


Die Wahl von Schienenverteilersystemen kann direkt mit Hilfe der herstellerseitig gelieferten Daten vorgenommen werden. Verlegearten, Isolierwerkstoffe sowie Umrechnungsfaktoren für Häufungen sind hier im Gegensatz zu den Kabeln und Leitungen keine relevanten Parameter.

Der Querschnitt jeder gegebenen Ausführung wurde herstellerseitig bestimmt, basierend auf

  • dem Bemessungsstrom,
  • einer Umgebungstemperatur in Luft von 35°C,
  • 3 stromführenden Außenleitern.

Für höhere Temperaturen muss ein Umrechnungsfaktor, der vom Hersteller anzuge-ben ist, angewendet werden. Diese Faktoren sind vom Typ des Schienenverteilers und der Ausführung abhängig. In der unten aufgeführten Abbildung G23a sind die Korrekturfaktoren für die verschiedenen Schienenverteilersysteme von Schneider Electric angegeben.

°C 35 40 45 50 55 60
Umrechnungsfaktor für KT bis 5000 A 1 0,97 0,94 0,90 0,87 -
Umrechnungsfaktor für KS bis 1000 A 1 0,97 0,94 0,90 0,87 -
Umrechnungsfaktor für KN bis 160 A 1 0,97 0,94 0,90 0,87 -

Abb. G23a: Umrechnungsfaktor für eine Umgebungstemperatur in Luft über 35°C Werden an die Schienenverteilersysteme Verbraucher, die harmonische Oberschwingungen erzeugen, angeschlossen, können entsprechend hohe Ströme durch den Neutralleiter fließen und müssen bei der Dimensionierung und Auslegung des Schienenverteilersystems entsprechend berücksichtigt werden.

Abbildung G23b enthält die maximal zulässigen Außen- und Neutralleiterströme (pro Schienenverteilereinheit) in einem Hochstrom-Schienenverteilersystem in Abhängigkeit vom Wert der dritten Harmonischen.

Beispiel: Auslegungsbeispiel für Canalis KTA-2000 Schienenverteiler unter Berücksichtigung der Ströme in allen vier Leitern

Bemessungsstrom nach DIN EN 61439-6: InA = 2000 A

Phasenleiterquerschnitt identisch mit Neutralleiterquerschnitt

Es ist der zulässige Betriebsstrom mit Oberschwingungsstrom 3. Ordnung von 50 % (der Neutralleiterstern ist als dominant zu betrachten) aus Abb. 23b zu ermitteln.

Zulässige Neutralleiterbelastung: 0,96 x 2000 A = 1920 Aeff

Zulässige Phasenleiterbelastung: 0,76 x 2000 A = 1520 Aeff

Um den Schienenverteiler unter diesen Bedingungen wirksam gegen Überlast zu schützen, ist beispielsweise der Überlastschutz „Ir” eines Masterpact NW20 Leistungsschalter mit Micrologic 5.0A, Auslöser auf Stufe 0,75 einzustellen, was einem Überlastauslösestrom von 1500 A entspricht. Der Neutralleiterschutz ergibt sich dadurch selbstständig mit ca. 1920 A.

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