Verteilerkomponenten: Unterschied zwischen den Versionen
(1.2) |
(small edit) |
||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
Die Qualität der elektrischen Betriebsmittel, die in Wohngebäuden eingesetzt werden, wird übli-cherweise durch ein Prüfzeichen, z.B. ein VDE- oder GS-Zeichen sichergestellt, was jedoch keine zwingende Forderung ist. | Die Qualität der elektrischen Betriebsmittel, die in Wohngebäuden eingesetzt werden, wird übli-cherweise durch ein Prüfzeichen, z.B. ein VDE- oder GS-Zeichen sichergestellt, was jedoch keine zwingende Forderung ist. | ||
}} | }} | ||
Die elektrische Versorgung von Wohngebäuden gliedert sich im Allgemeinen in die Bereiche Hausanschluss (Hausanschlusskasten) und Hauptstromversorgung (Hauptstromverteiler). | Die elektrische Versorgung von Wohngebäuden gliedert sich im Allgemeinen in die Bereiche Hausanschluss (Hausanschlusskasten) und Hauptstromversorgung (Hauptstromverteiler). | ||
Zeile 12: | Zeile 13: | ||
* Hausanschlusskästen müssen frei zugänglich und sicher bedienbar angeordnet werden. | * Hausanschlusskästen müssen frei zugänglich und sicher bedienbar angeordnet werden. | ||
* Bei der Anbringung des Hausanschlusskastens werden folgende Maße zugrunde gelegt: | * Bei der Anbringung des Hausanschlusskastens werden folgende Maße zugrunde gelegt: | ||
** Höhe Oberkante Hausanschlusskasten über Fußboden: ≤ 1,5 m | ** Höhe Oberkante Hausanschlusskasten über Fußboden: ≤ 1,5 m | ||
** Höhe Unterkante Hausanschlusskasten über Fußboden: ≥ 0,3 m | ** Höhe Unterkante Hausanschlusskasten über Fußboden: ≥ 0,3 m | ||
** Abstand des Hausanschlusskastens zu seitlichen Wänden: ≥ 0,3 m | ** Abstand des Hausanschlusskastens zu seitlichen Wänden: ≥ 0,3 m | ||
** Tiefe der freien Arbeits- und Bedienfläche vor dem Hausanschlusskasten: ≥ 1,2 m | ** Tiefe der freien Arbeits- und Bedienfläche vor dem Hausanschlusskasten: ≥ 1,2 m | ||
Der Gebäudehauptstromverteiler enthält den gemäß TAB 2007 vorgeschriebenen selektiven Hauptleitungsschutzschalter sowie die vom Netzversorger vorgesehene Messeinrichtung (siehe Tabelle in '''Abb. Q1a'''). Hierbei gibt es die Unterscheidung nach den Zähleinrichtungen auf analoger Basis oder die neuen, auf digitaler Basis aufgebauten, elektronischen Zähleinrichtungen eHz oder Smart Meter. | Der Gebäudehauptstromverteiler enthält den gemäß TAB 2007 vorgeschriebenen selektiven Hauptleitungsschutzschalter sowie die vom Netzversorger vorgesehene Messeinrichtung (siehe Tabelle in '''Abb. Q1a'''). Hierbei gibt es die Unterscheidung nach den Zähleinrichtungen auf analoger Basis oder die neuen, auf digitaler Basis aufgebauten, elektronischen Zähleinrichtungen eHz oder Smart Meter. | ||
{| style="width: 65%; height: 153px" class="wikitable" border="1" cellspacing="1" cellpadding="1" | {| style="width: 65%; height: 153px" class="wikitable" border="1" cellspacing="1" cellpadding="1" | ||
|- | |- | ||
! '''Funktionsfläche''' | |||
! '''Mindestausstattung''' | |||
! '''Mögliche Erweiterungen''' | |||
|- | |- | ||
| | | | ||
! '''Zählerplatz''' | |||
| | | | ||
|- | |- | ||
Zeile 58: | Zeile 60: | ||
| | | | ||
* Sammelschienensystem 5-polig | * Sammelschienensystem 5-polig | ||
*7-polige Steuerleitungsklemme (je Pol bis zu 4 Leitungsadern von 1,5 | *7-polige Steuerleitungsklemme (je Pol bis zu 4 Leitungsadern von 1,5 mm<sup>2</sup> klemmbar); | ||
* zentrale Steuerleitung | * zentrale Steuerleitung | ||
*zu- und abführende Hauptleitung | *zu- und abführende Hauptleitung | ||
Zeile 89: | Zeile 91: | ||
| | | | ||
* Hutschiene 35 mm x 7,5 mm nach EN 50022 | * Hutschiene 35 mm x 7,5 mm nach EN 50022 | ||
*7-polige Steuerleitungsklemme (je Pol bis zu 4 Lei-tungsadern von 1,5 | *7-polige Steuerleitungsklemme (je Pol bis zu 4 Lei-tungsadern von 1,5 mm<sup>2</sup> klemmbar); | ||
* zentrale Steuerleitung (1,5 | * zentrale Steuerleitung (1,5 mm<sup>2</sup>/Ader) | ||
*Überstrom-Schutzeinrichtung für Tarifschaltung; | *Überstrom-Schutzeinrichtung für Tarifschaltung; | ||
Nennstrom 6…10 A | Nennstrom 6…10 A | ||
Zeile 102: | Zeile 104: | ||
'''''Abb. Q1a''''': ''Ausstattung von Zählerplätzen nach TAB 2007'' | '''''Abb. Q1a''''': ''Ausstattung von Zählerplätzen nach TAB 2007'' | ||
In Anlagen, in denen ein TN-System zur Anwendung kommt, wird der Anlagenschutz im Allgemeinen seitens des Verteilnetzbetreibers (VNB) mit Hilfe von NH-Schmelzsicherungen oder selektiven Hauptleitungsschutzschaltern sichergestellt, die den Messzählern direkt vorgeschaltet sind (siehe '''Abb. Q2'''). Anlagenteile, in denen nichtgemessene elektrische Energie fließt, werden plombierbar ausgeführt. Bei Gefahr und Störbeseitigung dürfen die Plomben ohne vorherige Zustimmung des VNB entfernt werden. Der VNB ist hierüber unverzüglich zu informieren. | In Anlagen, in denen ein TN-System zur Anwendung kommt, wird der Anlagenschutz im Allgemeinen seitens des Verteilnetzbetreibers (VNB) mit Hilfe von NH-Schmelzsicherungen oder selektiven Hauptleitungsschutzschaltern sichergestellt, die den Messzählern direkt vorgeschaltet sind (siehe '''Abb. Q2'''). Anlagenteile, in denen nichtgemessene elektrische Energie fließt, werden plombierbar ausgeführt. Bei Gefahr und Störbeseitigung dürfen die Plomben ohne vorherige Zustimmung des VNB entfernt werden. Der VNB ist hierüber unverzüglich zu informieren. |
Version vom 19. Dezember 2013, 08:46 Uhr
Die Qualität der elektrischen Betriebsmittel, die in Wohngebäuden eingesetzt werden, wird übli-cherweise durch ein Prüfzeichen, z.B. ein VDE- oder GS-Zeichen sichergestellt, was jedoch keine zwingende Forderung ist.
Die elektrische Versorgung von Wohngebäuden gliedert sich im Allgemeinen in die Bereiche Hausanschluss (Hausanschlusskasten) und Hauptstromversorgung (Hauptstromverteiler).
Anbringung des Hausanschlusskastens
- Hausanschlusskästen müssen frei zugänglich und sicher bedienbar angeordnet werden.
- Bei der Anbringung des Hausanschlusskastens werden folgende Maße zugrunde gelegt:
- Höhe Oberkante Hausanschlusskasten über Fußboden: ≤ 1,5 m
- Höhe Unterkante Hausanschlusskasten über Fußboden: ≥ 0,3 m
- Abstand des Hausanschlusskastens zu seitlichen Wänden: ≥ 0,3 m
- Tiefe der freien Arbeits- und Bedienfläche vor dem Hausanschlusskasten: ≥ 1,2 m
Der Gebäudehauptstromverteiler enthält den gemäß TAB 2007 vorgeschriebenen selektiven Hauptleitungsschutzschalter sowie die vom Netzversorger vorgesehene Messeinrichtung (siehe Tabelle in Abb. Q1a). Hierbei gibt es die Unterscheidung nach den Zähleinrichtungen auf analoger Basis oder die neuen, auf digitaler Basis aufgebauten, elektronischen Zähleinrichtungen eHz oder Smart Meter.
Funktionsfläche | Mindestausstattung | Mögliche Erweiterungen |
---|---|---|
Zählerplatz | ||
oberer Anschlussraum |
Hauptleitungsabzweigklemme nach VDE 0603-2 |
|
Zählerfeld |
|
|
unterer Anschlussraum |
|
|
Tarifschaltgeräte (TSG)-Platz | ||
Tarifschaltgeräte (TSG)-Platz |
|
|
TSG-Feld |
|
|
unterer Anschlussraum |
Nennstrom 6…10 A |
|
Abb. Q1a: Ausstattung von Zählerplätzen nach TAB 2007
In Anlagen, in denen ein TN-System zur Anwendung kommt, wird der Anlagenschutz im Allgemeinen seitens des Verteilnetzbetreibers (VNB) mit Hilfe von NH-Schmelzsicherungen oder selektiven Hauptleitungsschutzschaltern sichergestellt, die den Messzählern direkt vorgeschaltet sind (siehe Abb. Q2). Anlagenteile, in denen nichtgemessene elektrische Energie fließt, werden plombierbar ausgeführt. Bei Gefahr und Störbeseitigung dürfen die Plomben ohne vorherige Zustimmung des VNB entfernt werden. Der VNB ist hierüber unverzüglich zu informieren.
Der selektive Hauptleitungsschutzschalter (SH-Schalter)
(siehe Abb. Q3)
1. Für Wohnungen sind als Trennvorrichtungen für die Kundenanlage im unteren Anschlussraum des Zählerplatzes SH-Schalter mit 63 A Nennstrom einzusetzen.
2. Für alle anderen Kundenanlagen mit direkter Messung ist ein SH-Schalter als Trennvorrichtung für die Kundenanlage vor der Messeinrichtung einzusetzen. Dessen Nennstrom richtet sich nach der im Anmeldeverfahren bestätigten gleichzeitig benötigten Leistung.
3. Für Kundenanlagen mit Wandlermessung ist vor dem Messspannungsabgriff eine Überstrom-Schutzeinrichtung einzusetzen. Der Nennstrom dieser Überstrom-Schutzeinrichtung richtet sich nach der im Anmeldeverfahren bestätigten, gleichzeitig benötigten Leistung. Als Trennvorrichtung für die Kundenanlage dient eine den Messwandlern nachgeordnete Schalteinrichtung oder Überstrom-Schutzeinrichtung.
Hauptverteiler (Kundenanlage)
(siehe Abb. Q4)
Der Hauptverteiler in einem Wohngebäude ist die erste niederspannungsseitige Aufteilungsstelle nach dem Hausanschlusskasten. Er enthält alle hierfür notwendigen Betriebsmittel, wie z.B.:
- den für die Unterbringung der Messeinrichtung notwendigen Zählerplatz, einschließlich SH-Schalter,
- Hauptableitungsabzweigklemme oder Hauptschalter,
- Installationszubehör für die Befestigung von Kabeln/Leitungen und Hutschienen für die Montage von Leitungsschutzschaltern, Steuergeräten, Fehlerstromschutzschaltern, Sicherungssockeln, N- und PE-Schiene usw.
Hinweis: Die Dokumentation zum Verteiler ist in einer Schaltplantasche dem Verteiler beizulegen. Alle Stromkreise und Betriebsmittel sind zu kennzeichnen.
Der Hauptverteiler sollte so eingebaut werden, dass die Betätigungsgriffe und Anzeigeskalen (von Messgeräten usw.) zwischen 1 und 1,80 m vom Boden entfernt sind (wenn Behinderte oder ältere Leute betroffen sind: 1,30 m).
Überspannungs-Schutzeinrichtungen
Für Anlagen, die empfindliche (z.B. elektronische) Betriebsmittel enthalten, wird der Einbau von Überspannungs-Schutzeinrichtungen im Hauptverteiler dringend empfohlen. Befindet sich in der Einspeisung ein Differenzstromschutzschalter RCD 300 mA, sollte dieser als superimmunisierender RCD Typ FI-si ausgeführt werden, um beim Ansprechen des Überspannungsschutzes die Betriebskontinuität aufrecht zu erhalten, hervorgerufen durch:
- athmosphärische Überspannungen
- Ansprechen von Überspannungs-Schutzeinrichtungen
- Filtermaßnahmen