Einschränkungen bezüglich Leuchtmitteln und Empfehlungen: Unterschied zwischen den Versionen
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== Der tatsächlich von Leuchten aufgenommene Strom == | |||
=== Risiko === | |||
Bei der Erstellung einer Anlage sollte dieser Wert als erstes festgelegt werden, da sonst die Wahrscheinlichkeit einer Auslösung von Überlastschutzeinrichtungen und somit des Ausfalls der Beleuchtungsanlage sehr hoch ist. | |||
Bei der Bestimmung dieses Wertes ist die Stromaufnahme aller Komponenten zu berücksichtigen, besonders für Anlagen mit Beleuchtung durch Leuchtstofflampen, da die verbrauchte Leistung der Vorschaltgeräte zu der der Lampen hinzugefügt werden muss. | |||
=== Lösung === | |||
Es sei daran erinnert, dass in einer Beleuchtungsanlage mit Glühlampen die Netzspannung mehr als + 6 % des Nennwertes betragen kann, was dann zu einer Erhöhung des aufgenommenen Stromes führen würde. | |||
Bei Beleuchtungsanlagen mit Leuchtstofflampen kann (wenn nicht anders festgelegt) die Leistung der magnetischen verlustarmen Vorschaltgeräte auf 25 % der Lampenleistung festgelegt werden. Bei elektronischen Vorschaltgeräten ist diese Leistung kleiner (ca. 5 bis 10 %). | |||
Die Ansprechwerte für die Überstromschutzeinrichtungen sollten daher entsprechend der Gesamtleistung und dem Leistungsfaktor(für jeden Stromkreis) berechnet werden. | |||
Einschaltüberströme | |||
=== Risiko === | |||
Zur Steuerung und zum Schutz von Beleuchtungsstromkreisen werden Einrichtungen wie z.B. Relais, Triacs, Fernschalter, Schütze oder Leistungsschalter eingesetzt. | |||
Die Haupteinschränkung im Zusammenhang mit diesen Geräten ist die Einschaltstromspitze. | |||
Diese Stromspitze hängt nicht nur von der Technik der verwendeten Leuchtmittel ab, sondern auch von den Anlageneigenschaften (Leistung des Versorgungstransformators, Kabellängen, Lampenanzahl) und vom Einschaltzeitpunkt innerhalb der Netzspannungsperiode. Eine hohe Stromspitze kann, obwohl sie nur sehr kurzzeitig auftritt, zum Zerstören der Kontakte eines elektromechanischen Steuergerätes oder zur Zerstörung von Schaltern mit Halbleiterkomponenten führen. | |||
=== Zwei Lösungen === | |||
Aufgrund des Einschaltstroms sind die meisten normalen Relais für die Spannungsversorgung von Leuchtmitteln nicht geeignet. Daher wird im Allgemeinen Folgendes empfohlen: | |||
* Begrenzte Anzahl der Lampen, die an ein einziges Gerät angeschlossen werden können, so dass deren Gesamtleistung kleiner ist, als die maximal zulässige Leistung für das Gerät. | |||
* Klären Sie mit dem Hersteller, welche Betriebskenndaten sie für die Geräte vor-schlagen. Diese Vorsichtsmaßnahme ist besonders wichtig, wenn Glühlampen durch Kompakt-Leuchtstofflampen ersetzt werden. | |||
Als Beispiel gibt die Tabelle in Abb. N49 die maximale Anzahl kompensierter röhrenförmiger Leuchtstofflampen an, die durch verschiedene Geräte mit einem Bemessungsstrom von 16 A gesteuert werden können. Es ist zu beachten, dass die Anzahl gesteuerter Lampen unterhalb der Anzahl liegt, die der maximalen Leistung für die Geräte entspricht. | |||
Es ist jedoch eine Technik zur Begrenzung der Einschaltstromspitze von kapazitiven Stromkreisen (magnetische Vorschaltgeräte mit Parallelkompensation und elektronische Vorschaltgeräte) bekannt. Diese Technik besteht darin, das Einschalten bei Nulldurchgang der Netzspannung zu gewährleisten. Nur Schalter mit Halbleiterkomponenten bieten diese Möglichkeit (siehe '''Abb. N50a'''). Diese Technik hat sich bei der Planung neuer Beleuchtungsstromkreise als besonders sinnvoll erwiesen. | |||
Die neuesten Entwicklungen haben Gerätekombinationen hervorgebracht, die einen Halbleiterschalter (Einschalten bei Nulldurchgang der Spannung) und ein elektromechanisches Schütz kombinieren, wobei das Schütz den Halbleiterschalter kurzschließt (Reduzierung der Verluste in den Halbleitern) (siehe '''Abb. N50b'''). | |||
== Maximale Anzahl der an Leitungsschutzschalter C60N/C120 der Firma Schneider Electric angeschlossenen Vorschaltgeräte (Anzahl an Leuchten pro Außenleiter, mit einer 230/400V-Versorgung) == | |||
Die folgenden Daten (siehe '''Abb. N53''') beziehen sich auf Auslösekennlinien D (mag-netische Auslösung zwischen 10 und 14 In) für die zulässige maximale Anzahl anzuschließender Geräte. Ein sicherer thermischer Schutz ist vorhanden und es besteht kein Risiko einer unerwünschten Auslösung beim Einschalten. | |||
== Überlast des Neutralleiters == | |||
=== Risiko === | |||
In einer Anlage, die z.B. zahlreiche röhrenförmige Leuchtstofflampen mit elektronischen Vorschaltgeräten enthält, die zwischen Außenleitern und Neutralleiter versorgt werden, kann ein hoher prozentualer Anteil der Oberschwingungsströme der 3. Ordnung zu einer Überlast des Neutralleiters führen. Abb. N54 enthält eine Übersicht typischer Werte der 3. harmonischen Oberschwingung im Bereich von Beleuchtungsanlagen. | |||
=== Lösung === | |||
Bei solchen Anlagen sollte immer die Verwendung eines Neutralleiters mit kleinerem Querschnitt vermieden werden, wobei in solchen Bereichen N und Außenleiter bis 10 mm2 den gleichen Querschnitt haben müssen (IEC 60364-4 (VDE 0298-4)). | |||
Bezüglich der Überstromschutzeinrichtungen wird empfohlen, vierpolige Leitungsschutzschalter mit geschütztem Neutralleiter zu verwenden (außer im TN-C-System, in dem der PEN-Leiter, ein kombinierter Neutral- und Schutzleiter ist und nicht ge-trennt werden darf). | |||
Dieser Gerätetyp kann ebenso bei Auftreten eines Fehlers eingesetzt werden, um alle Pole auszuschalten, wenn die Leuchten einen gemeinsamen Neutralleiter im Drehstromkreis verwenden. | |||
Ein Hauptschalter sollte daher den Außenleiter- und Neutralleiterstromkreis gleichzeitig unterbrechen. | |||
== Ableitströme zur Erde == | |||
=== Risiko === | |||
Beim Einschalten verursachen die Ableitströme der elektronischen Vorschaltgeräte Reststromspitzen, die zu unerwünschten Auslösungen bei einigen Typen von Schutzeinrichtungen führen können. | |||
=== Zwei Lösungen === | |||
Es wird die Verwendung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) in pulsstromsensitiver und stoßstromfester Ausführung empfohlen (siehe '''Abb. N55'''). | |||
Für eine neue Anlage ist es sinnvoll, Halbleiter- oder Gerätekombinationen (Schütze und Fernschalter) einzusetzen, die diese Art von Strömen reduzieren (Einschalten im Nulldurchgang der Spannung). | |||
== Überspannungen== | |||
=== Risiko === | |||
Wie bereits in vorherigen Abschnitten beschrieben wurde, verursacht das Einschalten eines Beleuchtungsstromkreises einen vorübergehenden Zustand, der durch einen großen Überstrom gekennzeichnet ist. Dieser Überstrom geht mit einer starken Spannungsschwankung an den Anschlussklemmen der an diesen Stromkreis angeschlossenen Verbraucher einher. | |||
Diese Spannungsschwankungen können sich nachteilig auf den einwandfreien Be-trieb empfindlicher Verbraucher auswirken (z.B. Computer, Temperatursteuerungen). | |||
=== Lösung === | |||
Es wird empfohlen, die Stromversorgung dieser empfindlichen Verbraucher von der Stromversorgung des Beleuchtungsstromkreises zu trennen. | |||
== Empfindlichkeit von Leuchtmitteln gegenüber Störungen der Netzspannung == | |||
=== Kurze Unterbrechungen === | |||
* Risiko | |||
Entladungslampen benötigen nach Aus- und Wiedereinschalten der Spannungsversorgung einige Minuten, bevor ihre volle Lichtstärke wieder vorhanden ist. | |||
* Lösung | |||
Sicherstellung einer Grundbeleuchtung durch Leuchtmittel, die eine direkte Wiedereinschaltung nach einer Spannungsunterbrechung ermöglichen, wie z.B. Glühlampen, röhrenförmige Leuchtstofflampen oder Entladungslampen mit einer Einrichtung zur sofortigen Wiederzündung. Wenn besondere Betriebsverhältnisse vorliegen, ist es empfehlenswert, für die Sicherstellung der Grundbeleuchtung einen getrennten Stromkreis vorzusehen. | |||
=== Spannungsschwankungen === | |||
* Risiko | |||
Die meisten Leuchtmittel (außer von elektronischen Vorschaltgeräten versorgte Lampen) sind empfindlich gegenüber schnellen Schwankungen der Versorgungsspannung. Diese Schwankungen verursachen ein Flimmern der Lampen, das unangenehm für die Anwender ist und sogar zu erheblichen Problemen führen kann. Diese Probleme hängen sowohl von der Frequenz als auch von der Stärke der Schwankungen ab. | |||
Die IEC 61000-2-2 (VDE 0839-2-2) („Verträglichkeitspegel für niederfrequente lei-tungsgeführte Störgrößen in öffentlichen Niederspannungsnetzen”) legt die maximal zulässige Größe von Spannungsschwankungen bezogen auf die Anzahl der Schwankungen pro Sekunde oder pro Minute fest. | |||
Diese Spannungsschwankungen werden hauptsächliche durch leistungsstarke, schwankende Lasten verursacht (Lichtbogenöfen, Schweißmaschinen, Anlasser). | |||
* Lösung | |||
Zur Reduzierung von Spannungsschwankungen können spezielle Methoden angewandt werden. Dennoch ist es ratsam, Beleuchtungsstromkreise, wenn möglich, über eine separate Netzversorgung zu speisen. Die Verwendung elektronischer Vorschaltgeräte wird für anspruchsvolle Anwendungen empfohlen (Krankenhäuser, Reinräume, Untersuchungszimmer, Bildschirmarbeitsplätze usw.). | |||
== Entwicklungen im Bereich Schutz- und Steuereinrichtungen == | |||
In Beleuchtungsanlagen kommen immer häufiger Dimmer zum Einsatz, wodurch die Verwendung von elektronischen Vorschaltgeräten (EVGs) in Leuchtstofflampen obligatorisch ist. | |||
Dieser Anwendungsbereich und die zuvor benannten Bereiche, in denen elektronische Vorschaltgeräte empfohlen oder teilweise auch gefordert werden, führt dazu, dass die Einschränkung bezüglich der hohen Einschaltströme verringert wird und somit die Leistungsreduzierung von Schutz- und Steuereinrichtungen an Bedeutung verliert. | |||
Um den neuen Anforderungen durch den Einsatz von EVGs und anderen elektronischen Betriebsmitteln gerecht zu werden, wurden neue Schutzeinrichtungen entwickelt, z.B. besonders pulsstromfeste Leistungsschalter und Fehlerstromschutzeinrichtungen der Firma Schneider Electric, wie z.B. Fehlerstromschutzschalter vom Typ Fi-Si und Leistungsschalter mit einem Auslöseblock Vigi. Durch die Weiterentwicklung von Schutz- und Steuereinrichtungen wurden bei einigen Geräten Optionen geschaffen, wie z.B. Fernsteuerung, 24-Std.-Management, Beleuchtungssteuerung, Energiesparmodus usw. | |||
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Version vom 5. Dezember 2013, 07:21 Uhr
Der tatsächlich von Leuchten aufgenommene Strom
Risiko
Bei der Erstellung einer Anlage sollte dieser Wert als erstes festgelegt werden, da sonst die Wahrscheinlichkeit einer Auslösung von Überlastschutzeinrichtungen und somit des Ausfalls der Beleuchtungsanlage sehr hoch ist.
Bei der Bestimmung dieses Wertes ist die Stromaufnahme aller Komponenten zu berücksichtigen, besonders für Anlagen mit Beleuchtung durch Leuchtstofflampen, da die verbrauchte Leistung der Vorschaltgeräte zu der der Lampen hinzugefügt werden muss.
Lösung
Es sei daran erinnert, dass in einer Beleuchtungsanlage mit Glühlampen die Netzspannung mehr als + 6 % des Nennwertes betragen kann, was dann zu einer Erhöhung des aufgenommenen Stromes führen würde.
Bei Beleuchtungsanlagen mit Leuchtstofflampen kann (wenn nicht anders festgelegt) die Leistung der magnetischen verlustarmen Vorschaltgeräte auf 25 % der Lampenleistung festgelegt werden. Bei elektronischen Vorschaltgeräten ist diese Leistung kleiner (ca. 5 bis 10 %).
Die Ansprechwerte für die Überstromschutzeinrichtungen sollten daher entsprechend der Gesamtleistung und dem Leistungsfaktor(für jeden Stromkreis) berechnet werden. Einschaltüberströme
Risiko
Zur Steuerung und zum Schutz von Beleuchtungsstromkreisen werden Einrichtungen wie z.B. Relais, Triacs, Fernschalter, Schütze oder Leistungsschalter eingesetzt.
Die Haupteinschränkung im Zusammenhang mit diesen Geräten ist die Einschaltstromspitze.
Diese Stromspitze hängt nicht nur von der Technik der verwendeten Leuchtmittel ab, sondern auch von den Anlageneigenschaften (Leistung des Versorgungstransformators, Kabellängen, Lampenanzahl) und vom Einschaltzeitpunkt innerhalb der Netzspannungsperiode. Eine hohe Stromspitze kann, obwohl sie nur sehr kurzzeitig auftritt, zum Zerstören der Kontakte eines elektromechanischen Steuergerätes oder zur Zerstörung von Schaltern mit Halbleiterkomponenten führen.
Zwei Lösungen
Aufgrund des Einschaltstroms sind die meisten normalen Relais für die Spannungsversorgung von Leuchtmitteln nicht geeignet. Daher wird im Allgemeinen Folgendes empfohlen:
- Begrenzte Anzahl der Lampen, die an ein einziges Gerät angeschlossen werden können, so dass deren Gesamtleistung kleiner ist, als die maximal zulässige Leistung für das Gerät.
- Klären Sie mit dem Hersteller, welche Betriebskenndaten sie für die Geräte vor-schlagen. Diese Vorsichtsmaßnahme ist besonders wichtig, wenn Glühlampen durch Kompakt-Leuchtstofflampen ersetzt werden.
Als Beispiel gibt die Tabelle in Abb. N49 die maximale Anzahl kompensierter röhrenförmiger Leuchtstofflampen an, die durch verschiedene Geräte mit einem Bemessungsstrom von 16 A gesteuert werden können. Es ist zu beachten, dass die Anzahl gesteuerter Lampen unterhalb der Anzahl liegt, die der maximalen Leistung für die Geräte entspricht.
Es ist jedoch eine Technik zur Begrenzung der Einschaltstromspitze von kapazitiven Stromkreisen (magnetische Vorschaltgeräte mit Parallelkompensation und elektronische Vorschaltgeräte) bekannt. Diese Technik besteht darin, das Einschalten bei Nulldurchgang der Netzspannung zu gewährleisten. Nur Schalter mit Halbleiterkomponenten bieten diese Möglichkeit (siehe Abb. N50a). Diese Technik hat sich bei der Planung neuer Beleuchtungsstromkreise als besonders sinnvoll erwiesen.
Die neuesten Entwicklungen haben Gerätekombinationen hervorgebracht, die einen Halbleiterschalter (Einschalten bei Nulldurchgang der Spannung) und ein elektromechanisches Schütz kombinieren, wobei das Schütz den Halbleiterschalter kurzschließt (Reduzierung der Verluste in den Halbleitern) (siehe Abb. N50b).
Maximale Anzahl der an Leitungsschutzschalter C60N/C120 der Firma Schneider Electric angeschlossenen Vorschaltgeräte (Anzahl an Leuchten pro Außenleiter, mit einer 230/400V-Versorgung)
Die folgenden Daten (siehe Abb. N53) beziehen sich auf Auslösekennlinien D (mag-netische Auslösung zwischen 10 und 14 In) für die zulässige maximale Anzahl anzuschließender Geräte. Ein sicherer thermischer Schutz ist vorhanden und es besteht kein Risiko einer unerwünschten Auslösung beim Einschalten.
Überlast des Neutralleiters
Risiko
In einer Anlage, die z.B. zahlreiche röhrenförmige Leuchtstofflampen mit elektronischen Vorschaltgeräten enthält, die zwischen Außenleitern und Neutralleiter versorgt werden, kann ein hoher prozentualer Anteil der Oberschwingungsströme der 3. Ordnung zu einer Überlast des Neutralleiters führen. Abb. N54 enthält eine Übersicht typischer Werte der 3. harmonischen Oberschwingung im Bereich von Beleuchtungsanlagen.
Lösung
Bei solchen Anlagen sollte immer die Verwendung eines Neutralleiters mit kleinerem Querschnitt vermieden werden, wobei in solchen Bereichen N und Außenleiter bis 10 mm2 den gleichen Querschnitt haben müssen (IEC 60364-4 (VDE 0298-4)).
Bezüglich der Überstromschutzeinrichtungen wird empfohlen, vierpolige Leitungsschutzschalter mit geschütztem Neutralleiter zu verwenden (außer im TN-C-System, in dem der PEN-Leiter, ein kombinierter Neutral- und Schutzleiter ist und nicht ge-trennt werden darf).
Dieser Gerätetyp kann ebenso bei Auftreten eines Fehlers eingesetzt werden, um alle Pole auszuschalten, wenn die Leuchten einen gemeinsamen Neutralleiter im Drehstromkreis verwenden.
Ein Hauptschalter sollte daher den Außenleiter- und Neutralleiterstromkreis gleichzeitig unterbrechen.
Ableitströme zur Erde
Risiko
Beim Einschalten verursachen die Ableitströme der elektronischen Vorschaltgeräte Reststromspitzen, die zu unerwünschten Auslösungen bei einigen Typen von Schutzeinrichtungen führen können.
Zwei Lösungen
Es wird die Verwendung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) in pulsstromsensitiver und stoßstromfester Ausführung empfohlen (siehe Abb. N55).
Für eine neue Anlage ist es sinnvoll, Halbleiter- oder Gerätekombinationen (Schütze und Fernschalter) einzusetzen, die diese Art von Strömen reduzieren (Einschalten im Nulldurchgang der Spannung).
Überspannungen
Risiko
Wie bereits in vorherigen Abschnitten beschrieben wurde, verursacht das Einschalten eines Beleuchtungsstromkreises einen vorübergehenden Zustand, der durch einen großen Überstrom gekennzeichnet ist. Dieser Überstrom geht mit einer starken Spannungsschwankung an den Anschlussklemmen der an diesen Stromkreis angeschlossenen Verbraucher einher.
Diese Spannungsschwankungen können sich nachteilig auf den einwandfreien Be-trieb empfindlicher Verbraucher auswirken (z.B. Computer, Temperatursteuerungen).
Lösung
Es wird empfohlen, die Stromversorgung dieser empfindlichen Verbraucher von der Stromversorgung des Beleuchtungsstromkreises zu trennen.
Empfindlichkeit von Leuchtmitteln gegenüber Störungen der Netzspannung
Kurze Unterbrechungen
- Risiko
Entladungslampen benötigen nach Aus- und Wiedereinschalten der Spannungsversorgung einige Minuten, bevor ihre volle Lichtstärke wieder vorhanden ist.
- Lösung
Sicherstellung einer Grundbeleuchtung durch Leuchtmittel, die eine direkte Wiedereinschaltung nach einer Spannungsunterbrechung ermöglichen, wie z.B. Glühlampen, röhrenförmige Leuchtstofflampen oder Entladungslampen mit einer Einrichtung zur sofortigen Wiederzündung. Wenn besondere Betriebsverhältnisse vorliegen, ist es empfehlenswert, für die Sicherstellung der Grundbeleuchtung einen getrennten Stromkreis vorzusehen.
Spannungsschwankungen
- Risiko
Die meisten Leuchtmittel (außer von elektronischen Vorschaltgeräten versorgte Lampen) sind empfindlich gegenüber schnellen Schwankungen der Versorgungsspannung. Diese Schwankungen verursachen ein Flimmern der Lampen, das unangenehm für die Anwender ist und sogar zu erheblichen Problemen führen kann. Diese Probleme hängen sowohl von der Frequenz als auch von der Stärke der Schwankungen ab.
Die IEC 61000-2-2 (VDE 0839-2-2) („Verträglichkeitspegel für niederfrequente lei-tungsgeführte Störgrößen in öffentlichen Niederspannungsnetzen”) legt die maximal zulässige Größe von Spannungsschwankungen bezogen auf die Anzahl der Schwankungen pro Sekunde oder pro Minute fest.
Diese Spannungsschwankungen werden hauptsächliche durch leistungsstarke, schwankende Lasten verursacht (Lichtbogenöfen, Schweißmaschinen, Anlasser).
- Lösung
Zur Reduzierung von Spannungsschwankungen können spezielle Methoden angewandt werden. Dennoch ist es ratsam, Beleuchtungsstromkreise, wenn möglich, über eine separate Netzversorgung zu speisen. Die Verwendung elektronischer Vorschaltgeräte wird für anspruchsvolle Anwendungen empfohlen (Krankenhäuser, Reinräume, Untersuchungszimmer, Bildschirmarbeitsplätze usw.).
Entwicklungen im Bereich Schutz- und Steuereinrichtungen
In Beleuchtungsanlagen kommen immer häufiger Dimmer zum Einsatz, wodurch die Verwendung von elektronischen Vorschaltgeräten (EVGs) in Leuchtstofflampen obligatorisch ist.
Dieser Anwendungsbereich und die zuvor benannten Bereiche, in denen elektronische Vorschaltgeräte empfohlen oder teilweise auch gefordert werden, führt dazu, dass die Einschränkung bezüglich der hohen Einschaltströme verringert wird und somit die Leistungsreduzierung von Schutz- und Steuereinrichtungen an Bedeutung verliert.
Um den neuen Anforderungen durch den Einsatz von EVGs und anderen elektronischen Betriebsmitteln gerecht zu werden, wurden neue Schutzeinrichtungen entwickelt, z.B. besonders pulsstromfeste Leistungsschalter und Fehlerstromschutzeinrichtungen der Firma Schneider Electric, wie z.B. Fehlerstromschutzschalter vom Typ Fi-Si und Leistungsschalter mit einem Auslöseblock Vigi. Durch die Weiterentwicklung von Schutz- und Steuereinrichtungen wurden bei einigen Geräten Optionen geschaffen, wie z.B. Fernsteuerung, 24-Std.-Management, Beleuchtungssteuerung, Energiesparmodus usw.