Auswahl vom RCD Typ, entsprechend Art des Fehlerstroms
Der Fehlerreststrom kann je nach Lastcharakteristik verschiedene Schwingungsformen annehmen. Die folgenden Arten von RCDs sind in IEC 60755 für einen geeigneten Schutz verschiedener Formen von Fehlerströmen definiert:
Typ AC 
RCDs vom Typ AC erfassen sinusförmige Restwechselströme. RCDs vom Typ AC sind für den allgemeinen Gebrauch geeignet und decken die meisten Anwendungen in der Praxis ab. (der Typ AC ist in einigen Länder wie in D nicht zugelassen)
Typ A 
Zusätzlich zu den Erkennungseigenschaften von RCDs des Typs AC erkennen RCDs des Typs A pulsierende Gleichfehlerströme. Solche Schwingungsformen können durch Dioden- oder Thyristor-Gleichrichterschaltungen in elektronischen Lasten verursacht werden. RCD vom Typ A sind speziell für die Verwendung mit einphasigen elektronischen Lasten der Klasse 1 vorgesehen.
Typ F 
RCDs vom Typ F sind ein neuer RCD-Typ, der kürzlich in IEC 62423 und IEC60755 eingeführt wurde. Zusätzlich zu den Erkennungseigenschaften von RCDs vom Typ A sind RCDs vom Typ F speziell für den Stromkreisschutz ausgelegt, wo einphasige Antriebe mit variabler Drehzahl verwendet werden könnten. In diesen Schaltkreisen könnte die Schwingungsform des Fehlerstroms aus mehreren Frequenzen zusammengesetzt sein, einschließlich Motorfrequenz, Taktfrequenz des Umrichters und Netzfrequenz. Aus Gründen der Energieeffizienz nimmt der Einsatz von Frequenzumrichtern bei bestimmten Lasten (Waschmaschine, Klimaanlage, …) zu, und Typ F RCD wird diese neuen Anwendungen abdecken.
Typ F hat auch verbesserte Störfestigkeitseigenschaften (kein Auslösen bei Stoßstrom). Sie sind in der Lage auszulösen, selbst wenn ein reiner Gleichstrom von 10 mA einem sinusförmigen oder gepulsten Gleichdifferenzstrom überlagert wird.
Typ B 
RCDs vom Typ B können sinusförmigen Wechselstrom, pulsierenden Gleichstrom, zusammengesetzte Mehrfrequenz- sowie glatte Gleichfehlerströme erkennen. Zusätzlich werden Auslösebedingungen mit unterschiedlichen Frequenzen von 50Hz bis 1kHz definiert. In einem elektrischen Wechselstromverteilungsnetz kann ein reiner Gleichfehlerstrom hauptsächlich von dreiphasigen Gleichrichterschaltungen, aber auch von einigen speziellen einphasigen Gleichrichtern erzeugt werden.
RCD vom Typ B sind für Lasten mit dreiphasigem Gleichrichter vorgesehen, wie z. B. drehzahlgeregelte Antriebe, PV-Anlagen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und medizinische Geräte.
Abb. F51 fasst die Definition verschiedener RCD-Typen mit ihrer Hauptanwendung und ihren Schwingungsformen zusammen. Zu beachten ist, dass die verschiedenen RCD-Typen (AC, A, F und B) wie russische Puppen ineinander verschachtelt sind: Typ B beispielsweise erfüllt auch die Anforderungen von Typ F, Typ A und Typ AC .
IEC 60364-5-53 (VDE 0100-530) gibt für verschiedene elektronische Lastcharakteristiken die möglichen Last- und Fehlerstromschwingungsformen an und schlägt die geeigneten RCD-Typen für jeden Fall vor. (siehe Abb. F52)
| Schaltbild mit Fehlerort | Form des Laststroms IL | Form des Erdschlussstroms IF | RCD Auslösecharakteristik | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 | Phasenanschnittsteuerung | 
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AC, A, F, B |
| 2 | Burst-Steuerung |
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AC, A, F, B |
| 3 | Einphasig | 
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A, F, B |
| 4 | Zweipuls-Brückenschaltung | 
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A, F, B |
| 5 | Zweipuls-Brückenschaltung,
halbgesteuert |
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A, F, B |
| 6 | Frequenzumrichter mit Zweipuls-
Brückenschaltung |
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F, B |
| 7 | Einphasig mit Glättung | 
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B |
| 8 | Frequenzumrichter mit Zweipuls-
Brückenschaltung und PFC |
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B |
| 9 | Zweipuls-Brückenschaltung
zwischen Außenleitern |
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B |
| 10 | Frequenzumrichter mit Zweipuls-
Brückenschaltung zwischen den Außenleitern |
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B |
| 11 | Drehstrom-Sternschaltung | 
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B |
| 12 | Sechspuls-Brückenschaltung | 
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B |
| 13 | Frequenzumrichter mit
Sechspuls-Brückenschaltung |
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|
B |
