Normen für den Überspannungsschutz

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Die Reihe IEC 62305 Teil 1 bis 4 (VDE 0185-305-1 bis 4) strukturiert und ergänzt die Normen der IEC Reihen 61204 (VDE 0557-ff ) und 61663 (VDE 0845-4-ff) für Blitzschutzsysteme und stellt ein Gesamtkozept zum Blitzschutz dar, unter umfassender Berücksichtigung von:

  • Gefährdung,
  • Schadensursachen,
  • zu schützende Objekte,
  • Schutzmaßnahmen.

Blitzschutz Teil 1 – Allgemeine Grundsätze

Dieser Teil 1 gibt Informationen über die Gefährdung durch den Blitz, die Schadensarten, die Notwendigkeit von Blitzschutz und die möglichen Schutzmaßnahmen. Außerdem wird ein Überblick über die gesamte Normenreihe zum Blitzschutz gegeben, der die Vorgehensweise und Schutzprinzipien erläutert, die den Teilen zugrunde liegt.

Blitzschutz Teil 2 – Risiko Management

Dieser Teil 2 verwendet eine Risikoanalyse, um zuerst die Notwendigkeit des Blitzschutzes zu ermitteln und dann die technisch und wirtschaftlich optimalen Schutzmaßnahmen auszuwählen, die in den eigentlichen Schutznormen ausführlich beschrieben werden. Abschließend wird das verbleibende Risiko bestimmt.

Blitzschutz Teil 3 – Schutz von baulichen Anlagen und Personen

Dieser Teil 3 behandelt den Schutz von baulichen Anlagen gegen materielle Schäden und Lebensgefahr infolge von direkten Blitzeinschlägen durch ein Blitzschutzsystem (LPS). Es besteht aus dem äußeren Blitzschutz (Fangeinrichtung, Ableitungen, Erdungsanlage) und aus dem inneren Blitzschutz (Blitzschutzpotentialausgleich, Trennungsabstand). Die Kennwerte des LPS werden durch eine Blitzschutzklasse festgelegt, die auf den entsprechenden Gefährdungspegel (LPL) basiert.

Blitzschutz Teil 4 – Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen

Dieser Teil 4 behandelt den Schutz von baulichen Anlagen mit elektrischen und elektronischen Systemen gegen die Wirkungen des elektromagnetischen Blitzimpulses (LEMP) durch ein LEMP-Schutzsystem (LPMS). Es besteht aus einer individuellen Kombination aus folgenden Schutzmaßnahmen: Erdung und Potentialausgleich, räumliche Schirmung, Leitungsführung und -schirmung, koordinierter SPD-Schutz. Die Kennwerte der Schutzmaßnahmen müssen dem gewählten Gefährdungspegel (LPL) entsprechen. Die Basis für den Aufbau ist das Blitzschutzzonen-Konzept.

Die Normen werden ergänzt und vervollständigt durch:

  • IEC Reihe 61643-11 (VDE 0675-6-11) Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung Teil 11 – Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Niederspannungsanlagen - Anforderungen und Prüfungen (siehe Abschnitt 2)
  • IEC Reihe 61643-21 (VDE 0845-3-1) Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung Teil 21 – Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Telekommunikations- und signalverabreitenden Netzwerken - Leistungsanforderungen und Prüfverfahren
  • IEC 60364-4-44 (VDE 0100-443) Errichten von Niederspannungsanlagen – Schutz bei Überspannungen infolge atmosphärischer Einflüsse oder von Schaltvorgängen
  • IEC 60364-5-53 (VDE 0100-534) Errichten von Niederspannungsanlagen – Auswahl elektrischer Betriebsmittel, Überspannung-Schutzeinrichtungen
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