Der Hausanschluss des Kunden
Hausanschlusskomponenten und Energiezähler wurden bisher vorrangig in den Gebäuden der Abnehmer installiert. Der neueste Trend ist, diese Elemente außerhalb von Gebäuden in witterungsgeschützten Schränken unterzubringen.
Für den Hausanschluss in Wohngebäuden war es bisher üblich, entweder ein Erdkabel im Kellergeschoss oder ein Freilandkabel im Dachgeschoss des Gebäudes auf einen für den Kunden nicht zugänglichen Hausanschlusskasten mit Sicherungseinsätzen zu führen. Von dort wird eine Steigleitung auf den gemäß TAB 2007 errichteten und im Kapitel N beschriebenen Zählerplatz geführt.
In Außenbereichen und in anderen Ländern gibt es jedoch einen Trend, die Hausanschlusssicherung und den Zähler in einem witterungsgeschützten Gehäuse außerhalb des Gebäudes zu errichten.
Der Übergabepunkt zur Kundenanlage befindet sich oftmals an den Abgangsklemmen der Zähleinrichtungen oder in einigen Fällen an den Abgangsklemmen des Einspeiseleistungsschalters der Anlage (je nach örtlicher Praxis). Der Anschluss erfolgt nach einer Überprüfung und der Inbetriebnahme durch die Mitarbeiter des Netzbetreibers oder eines von ihm zugelassenen Installateurs.
Ein typischer Aufbau ist in Abbildung C5 dargestellt.
NS-Abnehmer werden normalerweise mit TN- oder TT-Systemen, wie in den Kapiteln F und G beschrieben, mit Spannung versorgt.
Der Einspeiseleistungsschalter der Anlage für eine TT-Versorgung muss eine Fehlerstrom-/Erdschlussschutzeinrichtung enthalten. Bei einem TN-Hausanschluss ist Überstromschutz durch Leistungsschalter oder Lastschalter mit Sicherungen erforderlich.
Einspeisungen im TT-System müssen durch einen Leistungsschalter mit Fehlerstromschutz geschützt werden. Der Grund für diese Funktion und damit verbundene Fehlerstrom-Auslösewerte werden in Kapitel G unter Punkt 3 behandelt.
Ein weiterer Grund für diesen Leistungsschalter ist, dass der Abnehmer diese (vertraglich) festgelegte Höchstlast nicht überschreiten kann, da die Spannungsversorgung über dem festgelegten Wert durch den vom Netzbetreiber festgelegten Ansprechwert für die Überlastauslösung abgeschaltet wird. Der Abnehmer hat Zugang zu diesem Leistungsschalter, so dass die Spannungsversorgung nach der Beseitigung eines Fehlers schnell wiederhergestellt werden kann, wenn der Leistungsschalter bei Überlast oder aufgrund der Störung eines Haushaltsgerätes versehentlich ausgelöst hat.
Die Unterbringung der Zähleinrichtungen ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Folgende gängige Fälle werden angetroffen:
- Außerhalb des Geländes in einem freistehenden Standgehäuse, wie in den Abbildung C6 und Abbildung C7 dargestellt.
- In einem Raum innerhalb eines Gebäudes, ohne öffentlichen Zugang, aber mit Kabelabschluss und Sicherungen des Netzbetreibers in einem entsprechenden Hausanschlusskasten.
- In einem Raum innerhalb eines Gebäudes, aber mit Kabelabschluss und Sicherungen des Netzbetreibers in einem Aufputz Hausanschlusskastens, der von einem öffentlichen Weg aus zugänglich ist, wie in Abb. C5 dargestellt.
- Bei Wohngebäuden werden in einigen Ländern die in Abb. C8 dargestellten Geräte in einen witterungsgeschützten Schrank eingebaut, der vertikal auf einem Metallrahmen im Vorgarten montiert oder in die Grenzwand eingebaut wird und für autorisierte Mitarbeiter vom Gehsteig aus zugänglich ist.
Abb. C9 zeigt den allgemeinen Aufbau, in dem die Trennung durch austauschbare Sicherungseinsätze sichergestellt wird.
Bei dieser Art Anlage ist es oftmals erforderlich, den Hauptleistungsschalter der Anlage in einiger Entfernung vom Verwendungsort zu positionieren, z.B. bei Sägewerken, Pumpstationen usw.
Der Hauptleistungsschalter der Anlage befindet sich auf dem Grundstück des Abnehmers, wenn er so eingestellt ist, dass er bei Überschreitung des festgelegten Leistungsbedarfs (kVA) auslöst.
Das Hausanschlusskabel endet in einem Aufputz-Hausanschlusskasten, der die Sicherungseinsätze zum Trennen enthält und entweder vom öffentlichen Weg aus zugänglich ist oder sich in einem Raum innerhalb des Gebäudes befindet, der nicht öffentlich zugänglich ist. Dieses Verfahren wird aus ästhetischen Gründen bevorzugt, wenn der Abnehmer einen geeigneten Standort für die Messeinrichtungen und den Hauptschalter anbieten kann.
Die Entwicklung elektronischer Zähler und Messgeräte hat dazu geführt, dass deren Verwendung für die Strommessung und für Abrechnungszwecke der Netzbetreiber attraktiv geworden ist, da die Liberalisierung des Energiemarktes dazu geführt hat, dass mehr Daten von den Messeinrichtungen zurückgesendet werden müssen. Darüber hinaus kann die elektronische Messtechnik zum Beispiel auch den Netzbetreibern helfen, ihr Energieangebot den Lastprofilen ihrer Kunden anzupassen. Desweiteren wird sie zunehmend für die hochfrequente Datenübertragung und zur Kommunikation über die Starkstromleitung (Power Line) genutzt, wodurch neue Anwendungsmöglichkeiten für Netzbetreiber und Kunden entstehen.
In diesem Bereich werden immer mehr Prepayment-Systeme verwendet, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Diese basieren auf der Tatsache, dass Kunden, die zum Beispiel ihre Zahlung an Automaten vorgenommen haben, Informationen erzeugen, die diese Zahlungsinformationen an die Messeinrichtung weiterleiten. Für diese Systeme sind die Sicherheit und die Interoperabilität Schlüsselprobleme, die nun erfolgreich gelöst zu sein scheinen. Die Attraktivität dieser Systeme beruht auf der Tatsache, dass sie nicht nur die Messgeräte ersetzen, sondern sich auch um die Abrechnung, das Ablesen der Messgeräte und die Verwaltung der eingezogenen Gelder kümmern.