Zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) auch als Schutz bei direktem Berühren bezeichnet: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Dezember 2013, 06:56 Uhr
Einen zusätzlichen Schutz bei direktem Berühren bewirken Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (Residual current protective device = RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von nicht mehr als 30 mA. RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom von ≤ 30 mA bezeichnet man auch als hochempfindliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen.
Alle zuvor beschriebenen Maßnahmen sind vorbeugende Maßnahmen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass sie nicht immer ausreichend sein können, z.B. bei:
- fehlender Instandhaltung,
- Unvorsichtigkeit, Fahrlässigkeit,
- normalem (oder erhöhtem) Verschleiß der Isolierung, z.B. häufige Biegung oder Abrieb von Kabel/Leitungen insbesondere bei Anschlussleitungen,
- unbeabsichtigtem Berühren aktiver Teile,
- Eintreten von Situationen, in der die Isolierung nicht mehr wirksam ist (z.B. Eintauchen in Wasser usw.).
Zum Schutz des Anwenders in solchen Situationen werden hochempfindliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) verwendet. Diese Geräte erkennen Fehlerströme (die u.U. durch den Körper eines Menschen oder Tieres fließen können) und schalten die Stromversorgung sehr schnell automatisch ab. Sie müssen schnell genug auslösen, um Verletzungen oder den Tod durch Stromeinwirkung eines Menschen zu verhindern (siehe Abb. F6).
Diese Geräte arbeiten nach dem Prinzip der Differenzstrommessung, bei der jede Differenz in einem Stromkreis, z.B. bei einem Fehler zur Erde erfasst wird. Differenzen entstehen entweder durch Isolationsfehler (Körperschluss) oder durch versehentliches Berühren eines aktiven Teils (z.B. durch Berühren eines stromführenden Leiters).
Die Fehlerstromschutzgeräte (Residual current protective devices = RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von max. 30 mA sind für den Schutz bei direktem Berühren ausreichend empfindlich.
Dieser zusätzliche Schutz wird für Stromkreise mit Steckvorrichtungen üblicherweise für Bemessungsströme bis max. 32 A gefordert. In einigen Fällen müssen alle Steckdosen/Steckdosenstromkreise (ohne Begrenzung des Bemessungsstromes) entsprechend geschützt sein.
In Kapitel Q, Abschnitt 3 werden Anwendungsfälle aufgeführt, in denen die Verwendung von hochempfindlichen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) entweder obligatorisch ist (kann in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich sein) oder aber in jedem Fall dringend für einen wirksamen Schutz sowohl bei direktem als auch bei indirektem Berühren empfohlen wird.