Kapitel F

Schutz gegen elektrischen Schlag und elektrische Brände


Koordinierung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Koordination mit selektiver Auslösung erhält man entweder durch Zeitverzögerungen oder durch Unterteilung von Stromkreisen, die dann einzeln oder gruppenweise geschützt sind, oder durch eine Kombination aus beidem.
Eine Koordination mit selektiver Auslösung erhält man entweder durch Zeitverzögerungen oder durch Unterteilung von Stromkreisen, die dann einzeln oder gruppenweise geschützt sind, oder durch eine Kombination aus beidem.


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==  Selektivität zwischen Schaltgeräten mit Fehlerstromschutz ==
==  Selektivität zwischen Schaltgeräten mit Fehlerstromschutz ==
Die allgemeinen Anforderungen für den Erhalt voller Selektivität zwischen zwei Schaltgeräten mit Fehlerstromschutz sind folgende:
Die allgemeinen Anforderungen für den Erhalt voller Selektivität zwischen zwei Schaltgeräten mit Fehlerstromschutz sind folgende:
* Das Verhältnis zwischen den Bemessungs-Differenzströmen muss ≥ 3 sein .(gemäß IEC 60364-5-53 (VDE 0100-530).
* Das Verhältnis zwischen den Bemessungs-Differenzströmen muss ≥ 3 sein (gemäß IEC 60364-5-53 (VDE 0100-530).
* Verzögerung des vorgeschalteten Schaltgerätes mit Fehlerstromschutz.
* Verzögerung des vorgeschalteten Schaltgerätes mit Fehlerstromschutz.
Selektivität erhält man durch den Einsatz der verschiedenen Standard-Empfindlichkeitswerte: 30 mA, 100 mA, 300 mA und 1 A sowie der entsprechenden Auslösezeiten (siehe {{FigureRef|F38}}).
Selektivität erhält man durch den Einsatz der verschiedenen Standard-Empfindlichkeitswerte: 30 mA, 100 mA, 300 mA und 1 A sowie der entsprechenden Auslösezeiten (siehe {{FigureRef|F64}}).


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== Selektivität auf 2 Ebenen ==
== Selektivität auf 2 Ebenen ==
(siehe {{FigRef|F39}})
(siehe {{FigRef|F65}})


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===  Schutz ===
===  Schutz ===
* Ebene A: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz verzögert, Einstellung I (industrielle Geräte) oder Typ S (Geräte für den Wohnbereich) zum Schutz gegen indirektes Berühren
* Ebene A: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz verzögert, Einstellung I (industrielle Geräte) oder Typ S (Geräte für den Wohnbereich) zum Schutz gegen indirektes Berühren
* Ebene B: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz unverzögert, hochempfindlich, in Stromkreisen mit gefährdeten Steckvorrichtungen oder Geräten (Waschmaschinen usw.). Siehe auch Kapitel Q, Abschnitt [[Schutz gegen elektrischen Schlag (Personenschutz)#Einspeiseschalter mit unverzögertem Differenzstromschutzrelais]].
* Ebene B: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz unverzögert, hochempfindlich ≤ 30 mA, in Stromkreisen mit gefährdeten Steckvorrichtungen oder Geräten (Waschmaschinen usw.). Siehe auch Kapitel Q, Abschnitt [[Schutz gegen elektrischen Schlag (Personenschutz)#Einspeiseschalter mit unverzögertem Differenzstromschutzrelais|Einspeiseschalter mit unverzögertem Differenzstromschutzrelais ]].


=== Lösungen mit Geräten von Schneider Electric ===
=== Lösungen mit Geräten von Schneider Electric ===
* Ebene A: Leistungsschalter Compact NSX oder Acti 9 mit anbaubarem Differenzstrommodul (Vigi NSX160 oder Vigi NG125), Einstellung I oder Typ S
* Ebene A: Leistungsschalter ComPacT NSX oder Acti 9 mit anbaubarem Differenzstrommodul (Vigi NSX160 oder Vigi NG125), Einstellung I oder Typ S
* Ebene B: Leitungsschutzschalter mit integriertem (DPN Vigi) oder anbaubarem Differenzstrommodul (z.B. Vigi NG125) oder Vigicompact
* Ebene B: Leitungsschutzschalter mit integriertem (DPN Vigi) oder anbaubarem Differenzstrommodul (z. B. Vigi NG125) oder Vigicompact


'''Hinweis''': Bei der Einstellung vorgeschalteter Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter (RCCB) müssen die Selektivitätsvorschriften beachtet und alle nachgelagerten Differenzströme berücksichtigt werden.
'''Hinweis''': Bei der Einstellung vorgeschalteter Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter (RCCB) müssen die Selektivitätsvorschriften beachtet und alle nachgelagerten Differenzströme berücksichtigt werden.


== Selektivität auf 3 oder 4 Ebenen ==
== Selektivität auf bis zu 4 Ebenen ==
(siehe {{FigRef|F40}})
(siehe {{FigRef|F66}})


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=== Schutz ===
=== Schutz ===
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=== Lösungen mit Geräten von Schneider Electric ===
=== Lösungen mit Geräten von Schneider Electric ===
* Ebene A: Leistungsschalter-Differenzschutzrelais-Kombination und separater Summenstromwandler (Vigirex RH54A)
* Ebene A: Leistungsschalter-Differenzschutzrelais-Kombination und separater Summenstromwandler (Vigirex RH54A)
* Ebene B: Leistungsschalter Compact NSX mit angebautem Differenzstrommodul Vigi oder Vigirex-Relais
* Ebene B: Leistungsschalter ComPacT NSX mit angebautem Differenzstrommodul Vigi oder Vigirex-Relais
* Ebene C: Vigirex-Relais, Vigicompact oder Vigi iC60 oder Vigi NG125
* Ebene C: Vigirex-Relais, Vigicompact oder Vigi iC60 oder Vigi NG125
* Ebene D:
* Ebene D:
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'''Hinweis''': Bei der Einstellung vorgeschalteter Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter (RCCB) müssen die Selektivitätsvorschriften beachtet und alle nachgelagerten Ableitströme berücksichtigt werden.
'''Hinweis''': Bei der Einstellung vorgeschalteter Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter (RCCB) müssen die Selektivitätsvorschriften beachtet und alle nachgelagerten Ableitströme berücksichtigt werden.


=== Selektiver Schutz auf drei Ebenen ===
[[en:Coordination of residual current protective devices]]
(siehe {{FigRef|F41}})
 
{{FigImage|DB422247_DE|svg|F41|Typische Anlage mit 3 Ebenen zur Darstellung des Schutzes von Verteilstromkreisen in einem TT-System. Ein Motor ist mit einem speziellen Schutzgerät ausgestattet.}}
 
[[en:TT_system_-_Coordination_of_residual_current_protective_devices]]

Aktuelle Version vom 24. Februar 2022, 14:37 Uhr

Eine Koordination mit selektiver Auslösung erhält man entweder durch Zeitverzögerungen oder durch Unterteilung von Stromkreisen, die dann einzeln oder gruppenweise geschützt sind, oder durch eine Kombination aus beidem.

Durch diese Selektivität wird vermieden, dass ein anderes Schaltgerät mit Fehlerstromschutz als das der Fehlerstelle direkt vorgeschaltete Gerät auslöst:

  • Mit Hilfe der vorhandenen Geräte ist eine Selektivität auf drei oder vier verschiedenen Verteilungsebenen möglich:
    • im Hauptverteiler
    • in den Bereichsverteilern
    • in den Unterverteilern
    • in den Steckvorrichtungen für den Schutz von einzelnen Geräten
  • Im Allgemeinen werden in Verteilern (und Unterverteilern, falls vorhanden) und zum Schutz einzelner Geräte, Vorrichtungen zur automatischen Abschaltung bei indirektem Berühren zusammen mit zusätzlichen Schutzgeräten gegen direktes Berühren installiert.

Selektivität zwischen Schaltgeräten mit Fehlerstromschutz

Die allgemeinen Anforderungen für den Erhalt voller Selektivität zwischen zwei Schaltgeräten mit Fehlerstromschutz sind folgende:

  • Das Verhältnis zwischen den Bemessungs-Differenzströmen muss ≥ 3 sein (gemäß IEC 60364-5-53 (VDE 0100-530).
  • Verzögerung des vorgeschalteten Schaltgerätes mit Fehlerstromschutz.

Selektivität erhält man durch den Einsatz der verschiedenen Standard-Empfindlichkeitswerte: 30 mA, 100 mA, 300 mA und 1 A sowie der entsprechenden Auslösezeiten (siehe Abbildung F64).

Abb. F64 – Volle Selektivität auf 2 Ebenen

Selektivität auf 2 Ebenen

(siehe Abb. F65)

Abb. F65 – Volle Selektivität auf 2 Ebenen

Schutz

  • Ebene A: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz verzögert, Einstellung I (industrielle Geräte) oder Typ S (Geräte für den Wohnbereich) zum Schutz gegen indirektes Berühren
  • Ebene B: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz unverzögert, hochempfindlich ≤ 30 mA, in Stromkreisen mit gefährdeten Steckvorrichtungen oder Geräten (Waschmaschinen usw.). Siehe auch Kapitel Q, Abschnitt Einspeiseschalter mit unverzögertem Differenzstromschutzrelais .

Lösungen mit Geräten von Schneider Electric

  • Ebene A: Leistungsschalter ComPacT NSX oder Acti 9 mit anbaubarem Differenzstrommodul (Vigi NSX160 oder Vigi NG125), Einstellung I oder Typ S
  • Ebene B: Leitungsschutzschalter mit integriertem (DPN Vigi) oder anbaubarem Differenzstrommodul (z. B. Vigi NG125) oder Vigicompact

Hinweis: Bei der Einstellung vorgeschalteter Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter (RCCB) müssen die Selektivitätsvorschriften beachtet und alle nachgelagerten Differenzströme berücksichtigt werden.

Selektivität auf bis zu 4 Ebenen

(siehe Abb. F66)

Abb. F66 – Volle Selektivität auf 3 oder 4 Ebenen

Schutz

  • Ebene A: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz verzögert (Einstellung III)
  • Ebene B: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz verzögert (Einstellung II)
  • Ebene C: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz verzögert (Einstellung I) oder Typ S
  • Ebene D: Schaltgerät mit Fehlerstromschutz unverzögert

Lösungen mit Geräten von Schneider Electric

  • Ebene A: Leistungsschalter-Differenzschutzrelais-Kombination und separater Summenstromwandler (Vigirex RH54A)
  • Ebene B: Leistungsschalter ComPacT NSX mit angebautem Differenzstrommodul Vigi oder Vigirex-Relais
  • Ebene C: Vigirex-Relais, Vigicompact oder Vigi iC60 oder Vigi NG125
  • Ebene D:
    • Vigicompact oder
    • Vigirex oder
    • Acti 9 mit integriertem oder anbaubarem Fehlerstromschutzmodul: Vigi iC60 oder DPN Vigi oder Vigi NG125

Hinweis: Bei der Einstellung vorgeschalteter Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter (RCCB) müssen die Selektivitätsvorschriften beachtet und alle nachgelagerten Ableitströme berücksichtigt werden.

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