Verschiedene Anschlussvarianten: Unterschied zwischen den Versionen
K (1 Version importiert: Reimport content pages - converted to new look syntax) |
|||
Zeile 37: | Zeile 37: | ||
{{FigImage|DB422059_DE|svg|B13|Transformatoranschluss über Paralleleinspeisung}} | {{FigImage|DB422059_DE|svg|B13|Transformatoranschluss über Paralleleinspeisung}} | ||
Der wesentliche Unterschied zwischen dieser Variante und einer Ringkabelanlage besteht darin, dass die beiden Einspeisefelder untereinander verriegelt sind und somit immer nur ein Einspeiseschalter geschlossen sein kann, d.h. wenn ein Schalter schließt, kann der andere nicht mehr schließen. Bei Ausfall der Energieversorgung muss der geschlossene Schalter öffnen und der andere (vorher offene) Schalter kann schließen. Das Umschalten kann manuell oder automatisch erfolgen. Dieser Schaltanlagentyp wird vor allem in Netzen mit hoher Lastdichte und in schnell wachsenden städtischen Gebieten eingesetzt, wo eine sichere Versorgung notwendig ist. | Der wesentliche Unterschied zwischen dieser Variante und einer Ringkabelanlage besteht darin, dass die beiden Einspeisefelder untereinander verriegelt sind und somit immer nur ein Einspeiseschalter geschlossen sein kann, d. h. wenn ein Schalter schließt, kann der andere nicht mehr schließen. Bei Ausfall der Energieversorgung muss der geschlossene Schalter öffnen und der andere (vorher offene) Schalter kann schließen. Das Umschalten kann manuell oder automatisch erfolgen. Dieser Schaltanlagentyp wird vor allem in Netzen mit hoher Lastdichte und in schnell wachsenden städtischen Gebieten eingesetzt, wo eine sichere Versorgung notwendig ist. | ||
{{footnotes}} | {{footnotes}} |
Aktuelle Version vom 9. März 2022, 10:05 Uhr
Je nach verfügbarem MS-Netz werden üblicherweise die nachfolgend beschriebenen Versorgungsvarianten angewandt.
MS-Anschluss über Stichleitung
Die Netzstation wird über eine einzelne Abzweigleitung einer MS-Verteilung im Stich versorgt (Kabel oder Freileitung).
Im Allgemeinen wird der MS-Anschluss auf ein Schaltfeld mit Lasttrenner/Lasttrenner-Sicherungskombination und Erdungsschalter geführt (siehe Abb. B11).
In einigen Ländern dienen mastseitig montierte Verteiltransformatoren ohne MS-Schaltgeräte oder Sicherungen (am Mast) als „Netzstation“. Diese Anschlussvariante ist in schwach besiedelten Gebieten mit einzelnen Verbrauchern durchaus üblich.
Die Schutz- und Schaltgeräte befinden sich dabei nicht unmittelbar am Transformator, sondern werden auf einem Mast des MS-Verteilnetzes eingesetzt, wo diese Anschlussleitungen abgegriffen werden.
MS-Anschluss über Ringnetz
Ringkabelanlagen werden normalerweise zu einem MS-Ringnetz[1] oder einer Kuppelstation[1] zusammengeschaltet, so dass die Sammelschienen der Ringkabelanlagen den gesamten Ringleitungs- oder Kuppelstationsstrom transportieren (siehe Abb. B12).
Eine Ringkabelanlage besteht aus drei Funktionseinheiten, die in einem kompakten Gehäuse integriert sind:
- 2 Einspeisefelder, bestückt mit jeweils einem Lasttrenn- und Erdungsschalter,
- 1 Abgangsfeld mit Lasttrennschalter, Lasttrennschalter-Sicherungskombination oder Leistungs- und Erdungsschalter,
- 1 NS-Raum mit allgemeinen Schutzgeräten.
Das Bemessungskurzschlusseinschaltvermögen aller Lasttrenn- und Erdungsschalter ist entsprechend den Netzvorgaben zu dimensionieren.
Bei dieser MS-Anschlussvariante steht dem Abnehmer eine zweiseitige Versorgung zur Verfügung, durch die deutlich weniger Betriebsunterbrechungen wegen Systemfehlern oder Wartungsarbeiten des Netzbetreibers usw. auftreten.
Heute werden Ringkabelanlagen von den Netzbetreibern insbesondere in den Energieversorgungsnetzen eingesetzt, in welchen die MS-Kabel in Erde verlegt werden sowie in den Bereichen mit beschränktem Raumangebot.
MS-Anschluss über Paralleleinspeisung
Wenn ein MS-Energieversorgungsanschluss an zwei Leitungen oder Kabeln möglich ist, die beide von derselben Sammelschiene einer Netzstation ausgehen, werden häufig MS-Schaltanlagen eingesetzt, die Ringkabelanlagen ähnlich sind (siehe Abb. B13).
Der wesentliche Unterschied zwischen dieser Variante und einer Ringkabelanlage besteht darin, dass die beiden Einspeisefelder untereinander verriegelt sind und somit immer nur ein Einspeiseschalter geschlossen sein kann, d. h. wenn ein Schalter schließt, kann der andere nicht mehr schließen. Bei Ausfall der Energieversorgung muss der geschlossene Schalter öffnen und der andere (vorher offene) Schalter kann schließen. Das Umschalten kann manuell oder automatisch erfolgen. Dieser Schaltanlagentyp wird vor allem in Netzen mit hoher Lastdichte und in schnell wachsenden städtischen Gebieten eingesetzt, wo eine sichere Versorgung notwendig ist.
Anmerkung
- ^ 1 2 Bei einem Ringnetz handelt es sich um eine durchgängige Versorgung in Form von Ringleitungen, die von einer Netzstation ausgehen und wieder zu dieser zurückführen.
Die Ringleitungen sind über separate Leistungsschalter geschützt. Zur Erhöhung der Flexibilität sind die Sammelschienen der Netzstation mit Hilfe eines normalerweise geschlossenen Sammelschienentrennschalters häufig in zwei Abschnitte unterteilt, deren Versorgung dann aus unterschiedlichen Richtungen über den Ring erfolgt.
Bei einer Kuppelstelle handelt es sich um eine durchgängige Speiseleitung ohne Abzweige, die die Sammelschienen zweier Netzstationen verbindet. Beide Seiten der Kuppelstelle sind normalerweise separat über einen Leistungsschalter abgesichert.
Kuppelstellen mit Abzweigen werden zur Versorgung einer oder mehrerer Ortsnetzstationen eingesetzt.