Schaltschrank Verkabelung

Aus Planungskompendium Energieverteilung
Hauptseite > EMV-Richtlinien > Implementierung > Schaltschrank Verkabelung
Wechseln zu:Navigation, Suche

(Abb. R22)

Abb. R22 – Beispiele für die richtige Erdungs- und Potentialverbindung

Jedes Gehäuse muss mit einer Erdungsschiene oder einem Erdungspotential verbunden sein.

Alle metallisch geschirmten Kabel und von außen ankommende Stromkreise müssen mit diesem Schutzleiter verbunden werden. Alle metallischen Gehäuseteile eines Schaltschrankes, auch die Hutschiene, können als Erdungspotential genutzt werden.

Empfehlungen für die Schaltschrank Verkabelung

Jedes Gehäuse oder jeder Schaltschrank sollten mindestens mit einer Erdungsschiene und einer mit dem Referenzpotential verbundenen metallischen Grundplatte ausgestattet sein.

Alle metallischen Teile (Gehäuse, Seitenteile, Türen, Dach usw.) müssen untereinander leitend verbunden sein, wenn notwendig mit zusätzlichen Erdungsbändern. Die Benutzung von geeigneten, für eine leitende Verbindung notwendigen Press-Unterlegscheiben, ist zu beachten.

Einige vorzugsweise zu benutzende Unterlegscheiben und Verbindungen sind in Abbildung R23 und Abbildung R23 aufgeführt.

Abb. R23 – Unterlegscheiben für leitende elektrische Verbindungen
Abb. R24 – Beispiele für die richtige Anordnung von Unterlegscheiben, Muttern und Anschlussbolzen, um elektrische Verbindungen herzustellen
Abb. R25 – Beispiele für die richtige Erdungs- und Potentialverbindung

Alle Kabel sollten auf der geerdeten metallischen Struktur des Gehäuses verlegt werden.

Alle EMV Bauteile (z. B. HF-Filter, HF-Stecker usw.) sollten direkt mit den metallischen Bauteilen ohne zusätzliche Isolation miteinander verbunden werden (frei von Farben oder Farbresten).

Im Schaltschrank ankommende oder abgehende geschirmte Kabel sollten mit der Erdungsschiene oder Erdungsplatte verbunden werden, wenn diese Kabel von großer Länge sind oder von einer anderen Potentialzone kommen.

Das Ziel ist es, Fehlerströme am Gehäuseeintritt abzuleiten und nicht innerhalb des Gehäuses.

Kunststoffgehäuse sind für EMV-Anwendungen nicht geeignet.

Um elektronische Betriebsmittel gegen niederfrequente elektromagnetische Abstrahlungen zu schützen, ist es notwendig, Gehäuse aus Metall zu verwenden.

Für hochfrequente Umgebungen sind Gehäuse aus nicht magnetischen Werkstoffen (z. B. Aluminium, Edelstahl) besser geeignet.

Sowohl die Betriebsmittel für die Energieverteilung und Kommunikation als auch die Verkabelung sollten im Schaltschrank, wie in Abbildung R26 und Abbildung R27 gezeigt, getrennt aufgebaut werden.

Abb. R26 – Korrekter EMV-Aufbau innerhalb eines Gehäuses
Abb. R27 – Korrekter EMV-Aufbau mit zwei Gehäusen
Teilen