Laden von Elektrofahrzeugen - Energie- und Anlagenmanagement

Aus Planungskompendium Energieverteilung
Version vom 22. Dezember 2021, 10:43 Uhr von M.Thoennessen (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Menü_EV}} Das Laden von Elektrofahrzeugen ist eine '''Last mit hoher Leistung''' (z.B. bis zu 22 kW für eine Ladestation im Laden von Elektrofahrzeugen -…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hauptseite > Elektrofahrzeuge > Laden von Elektrofahrzeugen - Energie- und Anlagenmanagement
Wechseln zu:Navigation, Suche

Das Laden von Elektrofahrzeugen ist eine Last mit hoher Leistung (z.B. bis zu 22 kW für eine Ladestation im mode 3). Es ist aber auch eine steuer- und verschiebbare Last.

Aus diesem Grund ist das Energiemanagement ein Muss und spielt eine wichtige Rolle, sowohl auf der Seite des Verbrauchers, um Energiekosten und -verbrauch zu optimieren, als auch auf der Seite des Netzbetreibers, um zum Netzgleichgewicht beizutragen.

Mit der steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen wird auch die Verfügbarkeit von Ladepunkten für die Zufriedenheit der Fahrer von Elektrofahrzeugen immer wichtiger.

Das macht das Anlagenmanagement zu einem Muss für die Betreiber von Ladepunkten, um die Nutzung und Rentabilität ihrer Ladeinfrastruktur zu optimieren.

Laden von Elektrofahrzeugen - Energiemanagement

Das Laden von Elektrofahrzeugen ist eine neue Art elektrischer Last mit spezifischen Kenndaten in Bezug auf Ort und Zeitpunkt des Ladevorgangs und auch in Bezug auf wechselnden Leistungs- und Energiebedarf. Hier ist anzumerken, dass der Anschluss an neue oder bestehende elektrische Anlagen einen erheblichen Einfluss auf das gesamte Energieversorgungssystem haben kann.

Das Energiemanagement von Ladestationen ist daher notwendig, um den Einfluss auf die bestehende oder neue elektrische Infrastruktur zu minimieren und gleichzeitig die verfügbare Energie unter allen angeschlossenen Lasten zu verteilen.

Je nach Zielsetzung gibt es 3 Hauptstufen des Energiemanagements:

Diese Stufen des Energiemanagements werden in diesem Abschnitt behandelt. Außerdem kann anhand dieser Beispiele von Ladeinfrastrukturen geprüft werden: Es handelt sich dabei um die gleiche Anwendung, umgesetzt ohne Lastmanagementsystem (LMS), mit statischem LMS und mit dynamischem LMS, um zu veranschaulichen, wie es sich auf die Dimensionierung der elektrischen Anlage auswirken kann.

Das Energiemanagement der Ladeinfrastruktur kann auch Teil eines größeren Ökosystems sein, wie z. B. die Integration in ein Gebäudemanagementsystem (GMS), das zur Nachfragesteuerung für das Smart Grid beiträgt.

Abb. EV45 – Die verschiedenen Ebenen des Energiemanagements für das Laden von Elektrofahrzeugen

Energiemanagement für das Laden von Elektrofahrzeugen über einen statischen Sollwert

Im statischen Modus regelt und verteilt das Lastmanagementsystem die Energie gleichmäßig und in Echtzeit zwischen allen angeschlossenen Fahrzeugen, so dass der allgemeine statische Sollwert für die Ladeinfrastruktur nicht überschritten wird.

Beispiel: In einem Gebäude ist ein statischer Sollwert von 100 kVA als die für die Ladestationen verfügbare Leistung definiert, und es müssen 10 Ladepunkte mit einer maximalen Ladeleistung von 22 kVA bereitgestellt werden. Mit dem Lastmanagementsystem ist unabhängig von der Anzahl der gleichzeitig genutzten Ladestationen gewährleistet, dass der Grenzwert von 100 kVA in keinem Fall überschritten und dass jegliches Risiko einer Abschaltung vermieden wird.

Der aktuelle Sollwert für jeden der Ladepunkte wird in Echtzeit an die Elektroautos übertragen, denen 5 Sekunden zur Verfügung stehen, um den Wert zu übernehmen. Wird diese Angabe vom Auto nicht übernommen, geht an den Ladepunkt die Anweisung, den Ladevorgang zu unterbrechen.

Dieses Zuordnungsverfahren ermöglicht Folgendes:

  • Gleichmäßige Verteilung der verfügbaren Energie unter allen Fahrzeugen, die gerade geladen werden
  • Steuerung der Energie unter den gleichzeitig angeschlossenen Fahrzeugen
  • Optimierung der Ausfallsicherheit, auch bei hohem und gleichzeitigem Energiebedarf
  • Geringere Kosten und Abmessungen der Schaltanlage für die Stromversorgung der Ladeinfrastruktur (100 kVA in diesem Beispiel)


Abb. EV46 – Lastmanagement für Elektrofahrzeuge mit statischem Sollwert

Energiemanagement für das Laden von Elektrofahrzeugen über einen dynamischen Sollwert

Im dynamischen Modus verteilt das Lastmanagementsystem die vor Ort verfügbare Energie in Echtzeit auf die Ladeinfrastruktur. Dabei begrenzt es vorübergehend die Ladeleistung, um den Energieverbrauch der restlichen elektrischen Anlage zu ermöglichen, ohne dabei die Gesamtleistung des Gebäudes zu überschreiten. Umgekehrt kann die zugewiesene Leistung manchmal höher sein, wenn der Energieverbrauch für die restliche elektrische Anlage niedrig ist.

Beispiel: Die Gesamtleistung des Gebäudes beträgt 250 kVA, und es sollen 10 Ladepunkte mit 22 kVA installiert werden. Mit diesem System darf der Gesamtverbrauch unabhängig von der Last des Gebäudes und der Anzahl der gleichzeitig verwendeten Ladestationen auf keinen Fall 250 kVA überschreiten, indem an die Ladestationen die Anweisung ergeht, sich in Echtzeit an die anderen Lasten des Gebäudes anzupassen.

Der aktuelle Sollwert für jede Ladestation wird in Echtzeit an die Elektroautos übertragen, denen 5 Sekunden zur Verfügung stehen, um den Wert zu übernehmen. Wird diese Angabe vom Auto nicht übernommen, geht an die Ladestation die Anweisung, den Ladevorgang zu unterbrechen.

Dieses Zuordnungsverfahren ermöglicht Folgendes:

  • Gleichmäßige Verteilung der verfügbaren Energie unter allen Fahrzeugen, die gerade geladen werden
  • Steuerung der Energie unter den gleichzeitig angeschlossenen Fahrzeugen
  • Optimierung der Ausfallsicherheit, auch bei hohem um gleichzeitigem Energiebedarf


Um den dynamischen Sollwert, der der Ladeinfrastruktur zugewiesen ist, in Echtzeit zu bestimmen, muss das System die auf Gebäudeebene verfügbare Leistung messen.

Abb. EV47 – Lastmanagement für Elektrofahrzeuge mit dynamischem Sollwert

Dynamisches Lastmanagement mit zusätzlichem Strom aus lokaler Produktion

Bei Vorhandensein einer Anlage für erneuerbare Energien im Gebäude kann das Lastmanagementsystem auch diese lokale Produktion messen und als zusätzlich verfügbare Leistung für die Ladestationen berücksichtigen.

Abb. EV48 – Lastmanagement für Elektrofahrzeuge mit dynamischem Sollwert unter Einbeziehung der zusätzlichen Leistung aus lokaler Produktion

Nachfragesteuerung – Lastspitzenkappung für das Laden von Elektrofahrzeugen

Verteilnetzbetreiber (VNBs) regulieren die Energiezufuhr entsprechend den Spitzen und Tiefstwerten der Energienachfrage. Auf diese Weise bieten die Verteilnetzbetreiber ihren Kunden zuverlässigere Dienstleistungen an.

Elektrofahrzeuge (EVs) werden einfach an die Ladestation angeschlossen und aufgeladen, wobei sie die gesamte benötigte Energie aus dem Netz beziehen. Intelligentes Laden ermöglicht es den Netzbetreibern, den Energiefluss in die E-Fahrzeuge zu optimieren. Bei Bedarf reduziert intelligentes Laden die Nachfrage im Netz als eine Form der Nachfragesteuerung.

Dank der Nachfragesteuerung können die Ladepunktbetreiber (Charge Point Operators, CPOs) mit den Verteilernetzbetreibern (VNBs) zusammenarbeiten, um den Energiebedarf der Ladeinfrastruktur anzupassen.

Erweitertes Lastmanagement auf KI-Basis für das Laden von Elektrofahrzeugen

Prinzip

Das erweiterte Lastmanagement auf KI-Basis für das Laden von Elektrofahrzeugen wird verwendet, um einen optimalen dynamischen Sollwert auf Grundlage einer Reihe von Kriterien zu erzeugen. Diese Kriterien umfassen die Planung von Elektrofahrzeugen, Netzenergietarife, Vorhersage des Gebäudeverbrauchs und Vorhersage der Energieerzeugung aus lokalen Energiequellen, falls vorhanden.

Das erweiterte Lastmanagement auf KI-Basis für das Laden von Elektrofahrzeugen beruht auf zwei Verfahren: Prognose und modellprädiktive Regelung.

Abb. EV49 – Erweitertes Management auf KI-Basis für das Laden von Elektrofahrzeugen mit Prognose und prädiktiver Regelung

Vorhersage des Energieverbrauchs, des Ladebedarfs und der lokalen Erzeugung

Eine Komponente der Prognose dient der Vorhersage des lokalen Energiebedarfs und der lokalen Energieerzeugung. Dies ermöglicht eine kurzfristige Energiequellenplanung und einen optimierten Verbrauch der vor Ort verfügbaren Energie.

Die Komponente der Prognose verwendet überwachte maschinelle Lernverfahren, um die Beziehung zwischen den vorliegenden Variablen und der zu prognostizierenden Variable zu erlernen.

Die Prognose der Stromerzeugung aus Photovoltaik gleicht der Prognose der Sonneneinstrahlung bei einer Wettervorhersage.

Der Energieverbrauch des Gebäudes und der Ladebedarf für Elektrofahrzeuge können auf Grundlage des historischen Energieverbrauchs, der wiederkehrende Muster ermittelt, vorhergesagt werden. Diese Prognose kann durch Hinzufügen weiterer Faktoren, wie Informationen aus Wettervorhersagen oder die Planung der Aufladung von Elektrofahrzeugen, verbessert werden.

Die Genauigkeit der Prognose ist entscheidend für eine optimale modellprädiktive Regelung.

Modellprädiktive Regelung

Verfahren der modellprädiktiven Regelung (Model Predictive Control, MPC) können angewendet werden, um den Energieverbrauch über die nächsten 24 Stunden zu optimieren, indem der Energiebedarf (Ladevorgänge und andere Lasten) sowie die lokale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen vorhergesehen werden.

Die Grundlagen der modellprädiktiven Regelung sind:

  • Ein Modell mit der Beschreibung des elektrischen Netzes, die Kenndaten der Anlage und Bedingungen, die zu berücksichtigen sind
  • Prognose über die folgenden 24 Stunden; dazu gehören der Energieverbrauch der Anlage, der Ladebedarf, die Energieerzeugung durch die Photovoltaikanlage und die Netzenergietarife
  • Kenntnis des aktuellen Zustands der Anlage, zum Beispiel des Ladezustands der Elektroautos oder des Energiespeichersystems

Durch die Aktualisierung des lokalen Reglers auf Grundlage neuester Messungen vor Ort und die alle 15 Minuten stattfindende Aktualisierung der Prognoseinformationen kann das KI-basierte Lastmanagement kontinuierlich an Vorhersage- und Modellfehler angepasst werden, um eine optimale Regelleistung zu gewährleisten.

Optimierte Nutzung mit lokalen Erzeugern / Microgrid / Nachfragesteuerung

Microgrids sind integrierte Energiesysteme, die aus einer Gruppe miteinander verbundener dezentraler Energiequellen innerhalb eindeutig definierter elektrischer Grenzen bestehen und als eine einzige steuerbare Einheit in Bezug auf das Netz wirken.

Abb. EV50 – Elemente eines Microgrids

Die neue Last der Ladeinfrastruktur muss entsprechend der betrieblichen Aktivität des Gebäudes gesteuert und gleichzeitig mit den anderen Energiequellen, wie Photovoltaik- oder Batteriespeicherung, koordiniert werden, damit die Energie und auch die energiebedingten Kosten optimiert werden können.

In diesem Szenario sind zwei Systeme erforderlich, um diese Gruppe verteilter Energie zu steuern:

  • Ein Lastmanagementsystem wird benötigt, um den Leistungsbedarf der Ladestationen zu regeln, aufzuteilen und die Laderangfolge des Fuhrparks zu steuern.
  • Eine Microgrid-Advisor-Lösung wird benötigt, um die Energie der unterschiedlichen Quellen auf Grundlage der Prognose der festen Lasten der Gebäudeenergie zu steuern und um die flexiblen Lasten (wie z. B. EV und HLK) zu regeln, damit der Vertrag mit dem Versorgungsunternehmen optimiert werden kann.

Integration der Ladeinfrastuktur in ein Gebäudemanagementsystem (GMS)

Das Gebäudemanagementsystem (GMS) ist ein wichtiges Instrument für den sicheren, effizienten und zuverlässigen Betrieb eines Gebäudes. Höhere Erwartungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in Verbindung mit grundlegenden Veränderungen der Mieterbedürfnisse stellen jedoch eine Herausforderung für herkömmliche GMS-Implementierungen dar und zwingen sie zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig führen die Fortschritte in den Bereichen Cloud Computing, IoT, Analytik und künstliche Intelligenz zu neuen und umfassenderen Möglichkeiten. Mit diesen zugrundeliegenden Technologien werden Gebäudemanagementsysteme der nächsten Generation zum Integrations- und Aggregationswerkzeug für alle Gebäudedaten aus verschiedenen Geschäfts- und Betriebstechnologiesystemen und Sensoren.

Manchmal werden herkömmliche Gebäudemanagementsysteme mit anderen Systemen integriert, aber in der Regel bedeutet dies nur, dass Datenpunkte aus dem System abgerufen und in der GMS-Software angezeigt werden, um den Kontext oder das Situationsbewusstsein zu erweitern. GMS der nächsten Generation gehen bei dieser Integration viel weiter. Sie interagieren nicht nur mit mehr Systemen, sondern die Verbindung ist auch enger integriert, da die Daten mit anderen Systemdaten kombiniert und für Analysen, KI und digitale Dienste verwendet werden können, die den Betrieb proaktiver und vorausschauender machen.

Um den Energieverbrauch und die Verantwortlichkeit für das Gebäude zu verbessern, muss die zusätzliche Last der Ladeinfrastruktur in die nächste Generation von GMS-Systemen integriert werden.

Abb. EV51 – Der Umfang der GMS-Implementierungen und die Tiefe der Integration mit anderen Systemen entwickeln sich weiter

Anlagenmanagement der Ladeinfrastruktur

Der Begriff Anlagenmanagement bezieht sich auf den Prozess der Installation, des Betriebs und der Instandhaltung auf kosteneffiziente Weise. Am häufigsten wird der Begriff im Finanzwesen verwendet und bezieht sich auf Einzelpersonen oder Unternehmen, die Anlagewerte im Auftrag von Einzelpersonen oder anderen Einrichtungen verwalten.

Jeder Betreiber von Ladeinfrastruktur, ob Privatperson oder Unternehmen, muss den Überblick über seine Anlagewerte behalten.

Bei dem Anlagenmanagement geht es um Prozesse zur Optimierung der Kosten meiner Anlagen (CAPEX + OPEX) zur Unterstützung meines Unternehmens.

Mit dem Aufkommen von digitalen Lösungen und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) verlassen sich Vermögensverwalter oft auf spezielle Softwareplattformen zur Unterstützung ihrer Prozesse.

Anlagenmanagement ist der Schlüssel für Betreiber von Ladestationen, um die Verfügbarkeit der Ladestationen und die damit verbundenen Einnahmen zu maximieren und gleichzeitig die Kosten zu senken.

Das Anlagenmanagement umfasst 2 Hauptgruppen von Dienstleistungen, die in der folgenden Tabelle beschrieben werden:

Abb. EV52 – Hauptgruppen von Dienstleistungen im Bereich des Anlagenmanagements
Anlagen Performance Management Unternehmensbezogenes Anlagenmanagement
Anlagestrategie und Risikomanagement Terminplanung für die Wartung
Aggregation, Analyse und Korrelation von Anlageninformationen auf der Grundlage von Nutzung, Status und Zustand zur Optimierung der Betriebskosten, zur Risikominderung und zur langfristigen Optimierung der Investitionsausgaben Zusammenstellung und Koordinierung der Informationen, Personen, Materialien, Ausrüstungen sowie aller anderen erforderlichen Ressourcen (Softwareplanung, Fernüberwachung usw.)
Zuverlässigkeitsorientierte Instandhaltung Zentralisierung von Prozessen
Bietet einen strukturierten Rahmen für die Analyse der Funktionen und potenziellen Ausfällen einer physischen Anlage, wobei der Schwerpunkt auf der Erhaltung der Systemfunktionen und nicht auf der Erhaltung der Ausrüstung liegt. Zentralisierung der Arbeitsabläufe für die Durchführung von Wartungs- und Betriebsarbeiten zur Standardisierung und Effizienzsteigerung (z. B. in der Cloud gehostete Lösung zur Standardisierung innerhalb des Unternehmens)
Vorausschauende und zustandsorientierte Wartung Datenaggregation für Geräte
Überwacht den Ist-Zustand einer Anlage, um zu entscheiden, welche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen, um die Wahrscheinlichkeit künftiger Ausfälle vorherzusagen und um Faktoren für Anlagenausfälle zu ermitteln, die den Anlagen- oder Geschäftsbetrieb beeinträchtigen könnten Komponenten- und Anlagenverfolgung, Gesundheitszustand, Einhaltung von Vorschriften, Lebenszyklusmanagement, Aktualisierung von Anlagendaten usw.
Zustandsüberwachung Datenaggregation für mobile Arbeitskräfte
Echtzeitmessungen (z. B. Ladeleistung, Temperatur oder Vibration) an einem Gerät Verwaltung von Fähigkeiten, Ermöglichung von Fernunterstützung auf der Grundlage von Fähigkeiten (AR, VR, Remote-Dienste) usw.

Anlagenmanagement für die Ladeinfrastruktur

Die Betreiber der Ladeinfrastruktur werden ihren Managementplan mit einer Teilmenge der oben aufgeführten Dienstleistungen erstellen, indem sie das Risiko für die Betriebsleistung der Anlagen gegen die Lebenszykluskosten abwägen.

  • Einzelne, autonome Stationen benötigen im Laufe ihrer Lebensdauer in der Regel relativ wenig Wartung. Typischerweise benötigen diese Ladestationen an sich nicht viele Reparatur- oder Wartungsarbeiten.
  • Ladestationen, die sich auf öffentlichen Plätzen und Parkplätzen befinden, erfordern mehr Aufmerksamkeit. Da es sich um größere Einheiten mit mehr Komponenten handelt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine einzelne Komponente ausfällt, etwas höher als bei einem privaten Ladegerät. Je nach Nutzung könnte die Steckdose, die mit den Geräten installiert ist, regelmäßig ausgetauscht werden.
  • DC-Schnellladestationen erfordern mit der Zeit mehr Wartung und Reparaturen. Aufgrund ihrer Komplexität erfordern diese Geräte sogar eine ständige Wartung. Supercharger benötigen Filter, Kühlsysteme und andere komplexe Bauteile, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Betreiber solcher Ladestationen müssen mit den Herstellern zusammenarbeiten, um vor der Installation ein Serviceprogramm zu erstellen, da der Umfang der erforderlichen Wartung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge je nach Standort und voraussichtlicher Nutzungshäufigkeit variiert.

Mehrere Faktoren können eine Rolle für den Zustand der Ladestation und den Umfang der Reparaturen spielen, die Sie während der Lebensdauer des Geräts benötigen, darunter die Häufigkeit der Nutzung, das Klima und ob das Gerät überdacht oder den Elementen ausgesetzt ist. Im Allgemeinen sollten die Geräte durch Abwischen mit einem feuchten Tuch sauber gehalten werden, und alle zugänglichen Teile müssen von Zeit zu Zeit auf grundlegende Abnutzung überprüft werden.

Daher ist ein Plan zum Schutz Ihrer Ladestationen der Schlüssel zum Erfolg Ihrer Ladeinfrastruktur.

Dieser Plan umfasst verschiedene Aktivitäten, die vor Ort oder aus der Ferne durchgeführt werden können:

  • Diagnose und Behebung von Fehlern
  • Fehlerursachenanalyse - Maßnahmen zur Ermittlung der Gründe für einen bestimmten Fehler oder ein bestimmtes Problem und Behebung dieser Ursachen
  • Aktualisierung der Ladestation mit der neuesten Firmware und Nutzung von zusätzlichen Funktionen
  • Wiederherstellung der Werkseinstellungen
  • Auswechseln von Ersatzteilen

Korrigierende Wartung

Die korrigierende Wartung ist eine Kategorie von Instandhaltungsaufgaben, die zur Behebung und Reparatur fehlerhafter Systeme und Geräte durchgeführt werden. Der Zweck der korrigierenden Wartung ist die Wiederherstellung ausgefallener Systeme.

Korrigierende Wartung an der Ladeinfrastruktur

In vielen Fällen kann ein Elektriker vor Ort Probleme mit den Geräten beheben. Softwareplattformen bieten auch Fernwartungsoptionen, die langfristig die Wartungskosten senken können.

Wenn ein Produkt angeschlossen wird, wird ein Alarm in den Protokollen erstellt und das für die Wartung zuständige Team kann benachrichtigt werden, um dieses Ereignis zu verwalten.

Wenn ein Problem auftritt, besteht die erste Aufgabe des Wartungsteams darin, das Problem zu diagnostizieren, in der Regel mit einigen spezifischen Tools.

Danach gibt es hauptsächlich 3 Möglichkeiten, ein Problem im Rahmen der korrigierenden Wartung der Ladestation zu lösen:

  • Austausch der Hardware: Je nach Produkttyp und Art des Defekts handelt es sich entweder um einen Austausch der Ladestation, insbesondere bei der Basis-Wallbox, oder um den Austausch eines bestimmten Teils (Steckdose, RFID-Leser ...)
  • Konfigurationsaktualisierung: Ein Defekt kann durch eine Fehlkonfiguration des Produkts ausgelöst werden. Die Änderung der Konfiguration des Produkts ist manchmal eine Möglichkeit, einen Fehler zu beheben.
  • Softwareaktualisierung: Probleme sind manchmal auf Fehler in der Firmware der Ladestation zurückzuführen. Die Aktualisierung auf eine neue Firmware behebt Fehler und behebt normalerweise Probleme.

Die Konfiguration und die Aktualisierung der Firmware können vor Ort oder per Fernzugriff erfolgen, wenn das Produkt angeschlossen ist. Wenn die Produkte angeschlossen sind, kann die Wartung für jedes einzelne Produkt oder gleichzeitig für eine Reihe von Produkten durchgeführt werden, die das gleiche Problem haben.

Vorbeugende Wartung

Die nächste Stufe der Wartung besteht darin, ungeplante Ausfallzeiten und teure Kosten aufgrund unerwarteter Geräteausfälle zu vermeiden. Vorbeugende Wartung erfordert eine sorgfältige Planung und Terminierung der Wartung von Anlagen, bevor ein Problem auftritt, sowie eine genaue Aufzeichnung der vergangenen Inspektionen und Wartungsberichte.

Wie Sie aus dem Diagramm ersehen können, liegt der optimale Bereich vor, wenn Sie eine wirksame vorbeugende Wartung haben, die auf die von Ihnen verwalteten Produkte zugeschnitten ist. Diese Art der Wartung ist noch effizienter, wenn die Ladestation mit einer Fernwartungsplattform verbunden ist.

Abb. EV53 – Optimierung der Gesamtkosten für die Instandhaltung der Anlagen

Präventive Wartung der Ladeinfrastruktur

Mit einer Ladestation, die an eine Remote-Plattform angeschlossen ist, können Sie Berichte erstellen, die die Nutzung, Leistung und Effizienz aufzeichnen, damit Sie besser verstehen, welche Geräte am häufigsten genutzt werden und welche Geräte optimal funktionieren und welche nicht. Sie können auch die Macht der Nutzer nutzen: Mit vernetzten Lösungen können Fahrer Verstöße, Stationsmissbrauch oder Wartungsprobleme melden, so dass Sie Reparaturen an den Ladestationen in Angriff nehmen können, bevor sie zu ernsthaften Problemen werden.

Ein digitales Logbuch ist der richtige Ansatz für eine effiziente vorbeugende Wartung. Das digitale Logbuch ist ein kollaboratives Werkzeug, das wichtige Dokumentationen und Wartungspläne festhält.

Die Erstellung des digitalen Logbuchs gewährleistet die Verfügbarkeit der Projektlebenszyklus-Dokumentation, einschließlich des Einlinien-Diagramms, des Wartungsplans und mehr.

  • Verfolgen Sie Ihre Anlagen für langfristige Wartungspläne und Aufgabenerinnerungen
  • Protokollierung und Zugriff auf Anlagenhistorie, Wartungsverfahren und Informationen zur Zusammenarbeit
  • Erstellung von Inspektions- und Aktivitätsberichten
  • Identifizierung des Wartungsstatus

Vorausschauende Wartung

Vorausschauende Wartungstechnologien versetzen Unternehmen in die Lage, ein effektives Maß an Wartung zu einem angemessenen oder praktischen Zeitpunkt durchzuführen. Die oft als zustandsabhängige Wartung bezeichneten Tools zur vorausschauenden Wartung überwachen den Zustand der in Betrieb befindlichen Geräte, entweder kontinuierlich (vernetzte Produkte) oder in regelmäßigen Abständen. Ein regelmäßiger Zugriff auf den aktuellen Zustand der Geräte liefert wertvolle Informationen und ermöglicht es, Störungen der Ladeinfrastruktur zu reduzieren.

Vorausschauende Wartung der Ladeinfrastruktur

Die Abschätzung und Prognose des Gerätezustands im Laufe der Zeit wird dazu beitragen, bestimmte Geräte zu identifizieren, bei denen Defekte, die eine Reparatur erfordern, am wahrscheinlichsten sind. Auf diese Weise können auch Geräte identifiziert werden, deren besondere Belastungen (z. B. eine Ladestation mit einer hohen Anzahl von Sitzungen, bei denen häufig Probleme mit der Verriegelung eines Kabels auftreten) eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zukünftigen Ausfall haben. Eine zustandsorientierte Instandhaltungsmethode ermittelt außerdem anhand von Statistiken und Daten, welche Gerätekomponenten mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem akzeptablen Zustand bleiben werden, ohne dass eine Wartung erforderlich ist.

Die Wartung kann daher gezielt dort durchgeführt werden, wo sie am effektivsten ist.

Zu den nützlichen und verfügbaren Daten für die zustandsorientierte Instandhaltung, die bei der Einschätzung des Zustands der Ausrüstung helfen, gehören die Folgenden:

  • Alter
  • Historische Betriebserfahrung
  • Umgebungsbedingungen (Temperatur, Spannung, Laufzeit, abnormale Ereignisse)
  • Betriebsmerkmale (privat vs. öffentlich, geringe Aktivität vs. hohe Aktivität...)
Teilen