Selektivität zwischen Hoch- und Niederspannung in einer Verbraucherstation
Im Allgemeinen wird der Transformator in einer Verbraucherstation gemäß den Grundsätzen der IEC 60787 (E VDE 0670-403) und den Empfehlungen des Sicherungsherstellers durch an die Transformatorleistung angepasste HH-Sicherungen geschützt.
Grundsätzlich darf eine HH-Sicherung nicht bei NS-Fehlern nach dem transformatorseitigen NS-Leistungsschalter auslösen, so dass dessen Auslösekennlinie links von der Schmelzkennlinie der HH-Sicherung liegen muss.
Hieraus resultiert die Maximaleinstellung für den Schutz durch den NS-Leistungsschalter:
- maximale Kurzschlussstromeinstellung des magnetischen Auslöseelementes
- maximal zulässige Verzögerung für das Kurzschlussstromauslöseelement (siehe Abb. H57)
- Kurzschlussstrom an den HS-Klemmen des Transformators: 250 MVA
- Verteiltransformator: 1250 kVA 20/0,4 kV
- HH-Sicherungen: 63 A
- Verbindung, Transformator - NS-Leistungsschalter: 10 m Einleiterkabel
- NS-Leistungsschalter: Masterpact NW20H1, eingestellt auf 1800 A (Ir)
Welches ist der maximale Einstellwert für die Kurschlussauslösung und die maximal zulässige Verzögerungszeit?
Die Kennlinien in Abb. H58 zeigen, dass Selektivität dann gewährleistet ist, wenn das kurzzeitverzögerte Auslösesystem des Leistungsschalters eingestellt ist auf:
- einen Wert ≤ 6 Ir = 10,8 kA
- eine Verzögerungszeit in Schritten off, .1