Kabelführung
Kabelführungssysteme sind in metallener und nichtmetallener Ausführung erhältlich.Einige metallene Werkstoffe bieten einen verbesserten Widerstand gegenüber elektromagnetischer Beeinflussung. Das Kabelführungssystem muss, sofern es leitfähig ist, über seine gesamte Länge eine kontinuierliche, gut leitende Metallkonstruktion bilden, um sicherzustellen, dass es als Parallelerdungsleiter (PEC) wirkt.
Die Auswahl der Materialien und ihrer Form hängt nach EN 50174-2 (VDE 0800-174-2) von folgenden Kriterien ab:
- Stärke der elektromagnetischen Felder entlang des Kabelweges (Nähe von leitungsführenden und abgestrahlten elektromagnetischen Störquellen),
- zugelassener Pegel der leitungsgeführten und abgestrahlten Störaussendungen,
- Art der Leitungsanlage (geschirmt?, verdrillt?, Lichtwellenleiter LWL?),
- Störfestigkeit der an die informationstechnische Leitungsanlage angeschlossenen Geräte,
- andere Umweltbeschränkungen (chemische, mechanische, klimatische, feuergefährliche usw.),
- künftige Erweiterungen der informationstechnischen Leitungsanlage.
Nichtmetallische Kabelführungssysteme sind in den folgenden Fällen geeignet:
- elektromagnetische Umgebung mit dauerhaft geringen Störpegeln,
- die Verkabelung hat einen geringen Abstrahlpegel,
- Situationen, bei denen metallische Kabelführungen vermieden werden sollten (chemische Umgebung),
- Lichtwellenleiter-Verkabelung.
Bei metallischen Systembestandteilen bestimmt weniger der Querschnitt als vielmehr die Form (eben, U-Profil, Röhre usw.) den Wellenwiderstand des Kabelführungssys-tems. Geschlossene Formen sind am besten (indem sie die Erdungssymmetrieeinkopplung vermindern). Kabelpritschen verfügen häufig über Schlitze zur einfachen Befestigung der Kabel. Die am wenigsten schädlichen sind Pritschen mit einem kleinen Schlitz parallel zur Pritschenachse. Schlitze senkrecht zur Pritschenachse sollten nicht verwendet werden (siehe Abb. R9 auf der nächsten Seite).