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Aus Planungskompendium Energieverteilung
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Merkmal Kabelinstallation Kabel, Leitungen und Tragsysteme) Schienenverteiler-Installation
Verteilungs-Art Zentrale Verteilung elektrischer Energie mit Haupt-
und Unterverteiler
Nutzen: jeder Verbrauch erhält seine Energieeinspeisung
Dezentrale Energieverteilung mit Schienenverteiler
Nutzen: jeder Verbrauch erhält seine Energieeinspeisung
Normen Kabel und Leitungen müssen entsprechend Verlege-arten,
Häufungen und Umgebungstemperatur auf
Strombelastbarkeit sowie auf Kurzschlussfestigkeit
und Spannungsfall ausgelegt und ausgewählt werden.
Wichtige zu beachtende Normen:
DIN VDE 0100-520, DIN VDE 0298-4
Der Bauartnachweis von Niederspannungs-Schaltgeräte,
kombinationen nach IEC 61439-6 (VDE 0660-600-6) um-
fasst die Überprüfung folgender technischen Merkmale:
- Nachweis der der Festigkeit von Werkstoffen und Teilen
- Nachweis der Schutzart von Gehäusen
- Nachweis der Luftstrecken
- Nachweis der Kriechstrecken
- Nachweis der Durchgängigkeit der Verbindung zwischen
Körpern des Schienenverteilersystems und Schutzleiterstromkreis
- Nachweis des Einbaus von Betriebsmitteln
- Nachweis der inneren elektrischen Stromkreise und
Verbindungen
- Nachweis der Anschlüsse für von außen herangeführten
Leiter
- Nachweis der Isolationseigenschaften
- Nachweis der Kurzschlussfestigkeit
- Nachweis der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV)
- Nachweis der mechanischen Funktion
- Nachweis des Widerstandes gegen Brandausbreitung
- Nachweis der Feuerwiderstandsdauer von Schienenverteilereinheiten
mit Brandabschottung
Netzaufbau/
Platzbedarf

Große Häufungen von Kabel und Leitungen
im Bereich der Einspeise-Verteiler.

Hoher Platzbedarf durch viele parallelverlaufende Kabel auf den Kabeltragsystemen; entsprechende Verlegungskriterien (Verlegearten, Häufungen, Biegeradien) müssen beachtet werden. Große Verteilerschränke aufgrund der zentralen Anordnung der Schutzorgane und Abgangs-Anschlüsse.

Ein geringerer Platzbedarf erhöht die Nutzfläche
und somit die Wirtschaftlichkeit in einem Gebäude

Flexibilität im Betrieb/
Nachrüstbarkeit




Sicherheitsaspekt bei

Nachrüstungen)

Das Verlegen zusätzlicher Kabel von dem zentralen
Verteiler ist aufwendig (Kosten!).


Vor der Verlegung zusätzlicher Kabel sind die Ver-
legungsbedingungen (VDE0298 Teil 4) zu prüfen.
Eine ungeprüfte Nachbelegung bestehender Kabel-
tragsysteme kann Brandgefahr bedeuten, da evtl. die
Reduktionsfaktoren bei Kabelhäufungen nicht beachtet
wurden.

Schienenverteiler garantieren die höchstmögliche
Flexibilität:
- Freie Abgangsstellen können beliebig belegt werden.
- Abgangskästen können sicher bei unter Spannung stehendem
Schienenverteiler gesteckt oder gezogen werden.
- Es sind weniger Betriebsunterbrechungen oder Wochenendarbeiten
notwendig.

Ein korrektes Schutzorgan in der Einspeisung schützt
wirksam gegen Überlast. Korrekte Schutzorgane in
Abgangskästen schützen den Abgang wirksam gegen
Überlast. Eine Brandgefahr ist so gut wie ausgeschlossen.

Übersichtlichkeit/
Erscheinungsbild

Zentral im Verteiler: Die Zuordnung Verbraucher zum
Schutzorgan ist nicht unmittelbar nachprüfbar. Man
muss sich auf die Richtigkeit der Beschriftungen von
Kabeln, Schutzorganen und Verbrauchern verlassen.
Die Gefahr von Fehlschaltungen ist möglich.

Ausführungs-Qualität und Erscheinungsbild der
Kabeltrassen- und der Kabelverlegung ist sehr ab-hängig von der Sorgfalt der ausführenden Elektro-
fachfirmen.


Das Schutzorgan im Abgangskasten kann durch seine direkte Nähe zum Verbraucher sowie seiner Beschriftung
unmittelbarer und unverwechselbarer zugeordnet werden. Nahezu keine Gefahr von Fehlschaltungen. Kabelbeschrif-
tungen bei unmittelbarer Nähe zu Verbrauchern nicht
notwendig.

Die Ausführungs-Qualität ist weitgehend schon durch den
Schienenverteiler-Hersteller vorgegeben. Aufeinander ab-
gestimmte Systemkomponenten geben ein einheitliches
optisches Erscheinungsbild für moderne, zeitgemäße Fertigungsstätten.

Planung/Projektierung Aufwendig, jedoch eine allgemeine Gewohnheit Einfach, jedoch bei vielen zu wenig bekannt und ungewohnt
Wirtschaftlichkeit

Erstinstallation:
- geringere Materialkosten für Kabel und Leitungen
(vgl. Schienenverteilerinstallation)
- höhere Montagekosten für die Montage des Kabel-
tagsystems und die Verlegung von Kabel und
Leitungen (vgl. Schienenverteilerinstallation)
- Auf den Punkt: Die Anschlusspunkte der Verbraucher müssen relativ genau bekannt sein.
- Noch hinzukommende zusätzliche Verbraucheran-
schlüsse müssen aufwendig nachverlegt werden; ggf. muss der Produktionsbetrieb für den elektri-
schen Anschluss unterbrochen werden.

Änderungen der Installation:
Veränderungen der Verbraucherstandorte haben
meistens aufwendige Kabel- bzw. Leitungsinstalla- tionen zur Folge.Installationsarbeiten und elektrische Anschlüsse an Verteilern sind häufig sicherheitsbedingt nur bei Betriebsstillstand möglich. Unter Umständen sind keine Platzreserven in einem bestehenden Verteiler für hinzukommende zusätzliche Schutzeinrichtungen neuer Verbraucher mehr vorhanden. In diesem Fall muss ein neuer Unterverteiler beschafft und aufgestellt werden; zur Einspeisung sind
dann aufwendige „Umschwenk-Arbeiten“ notwendig.

Verlegte Kabel und Leitungen, die nicht mehr genutzt werden,
müssen vom Verteiler abgeklemmt und vom
Kabeltragsystem entfernt werden.

Entfernte Kabel und Leitungen werden in der Regel
nur noch verschrottet!

Erstinstallation:

- höhere Materialkosten (vgl. Kabelinstallation)
- geringere Montagekosten der installationsfertigen Schie-
nenverteilerbauteile (vgl. Kabelinstallation)
- Flächenverteilung: Die Anschlusspunkte der Verbraucher
müssen nicht genau bekannt sein und können bis kurz vor dem Anschluss verändert werden, da die nächstgelegene
Abgangsstelle am Schienenverteiler genutzt werden kann.
- Noch hinzukommende zusätzliche Verbraucheranschlüsse
können einfach an die nächstgelegene Abgangsstelle anggf. geschlossen werden; der Anschluss kann bei laufendem
Betrieb erfolgen.

Änderungen der Installation:
Veränderungen der Verbraucherstandorte haben minimale
Installationsarbeiten zur Folge, da der einspeisende Ab-
gangskasten im laufenden Betrieb vom Schienenverteiler
gezogen und am neuen Standort, an die nächstgelegene
Abgangsstelle, bei laufendem Betrieb wieder angeschlossen
werden kann.

Das Berühren von spannungsführenden Teilen ist bei
Schienenverteilern konstruktiv nicht möglich. Unter Ein-
haltung von normalen Sicherheitsstandards ist ein Betriebsstillstand
aus Sicht der Schienenverteiler nicht notwendig.
An Schienenverteilern sind immer hinreichend freie
Abgangsstellen verfügbar.
Betrifft nur die kurzen Leitungen zwischen Abgangskasten
und Verbraucheranschluss.

Ggf. demontierte Schienenverteilerbauteile, wie Abgangs-,
kästen und Schienenelemente, können wiederverwendet
werden. Das reduziert Materialkosten und ist umweltfreundlich.

 

Wiederverwendung Entfernte Kabel und Leitungen werden in der Regel ur
noch verschrottet!
Ggf. demontierte Schienenverteilerbauteile wie Abgangs-
kästen und Schienenelemente können wiederverwendet
werden. Das reduziert Materialkosten und ist umweltreundfreundlich.
Prüfungen des
ordnungsgemäßen
Zustandes (BGV-A3)
Aufwendiger, da die Anzahl der Betriebsmittel groß
und unübersichtlich ist.
Aufwand im Vergleich zu Kabelinstallation wesentlich
geringer, da der Netzaufbau übersichtlich ist und weniger
Betriebsmittel benutzt werden.
Schneider Electric stellt Prüfungshinweise mit Checklisten
für Erstinbetriebnahme-, Änderungs- und Wiederholungsprüfungen
für Canalis Schienenverteiler zur Verfügung.
Brandlast 100 % 10...15 % gegenüber einer Kabelinstallation
Halogenfrei
(PVC-Freiheit)/
Sicherheit im Brandfall

Standardkabel benutzen PVC (halogenhaltig)
als Leiterisolierung und Mantelwerkstoff.

PVC ist zwar ein sehr guter Isolierstoff, setzt aber im
Brandfall eine enorme Menge Rauch frei, was die
sichere Evakuierung von Personen behindert. Zusätz-sätzlich
setzt PVC Chlorwasserstoff frei und schädigt
Augen und Atemwege durch Verätzungen. Aus diesen
Chlorwasserstoffen entsteht in Verbindung mit Löschwasser
Salzsäure, was wiederum die Gebäudesubstanz
schädigt.

Canalis Schienenverteiler sind halogenfrei.


Aufgrund der minimalen Kabel- und Leitungsverwendung
in einer Schienenverteilerinstallation können halogenfreie

Kabel und Leitungen verwendet werden, ohne die Projekt
kosten wesentlich zu erhöhen.

Umwelt

Kupfer bzw. Aluminium lassen sich nach dem
Schreddern der Kabel und Leitungen leicht von der
PVC-Isolierung trennen.

Jedoch während der gesamten Produktlebenslinie
wirft PVC schwerwiegende ökologische Probleme auf.
Es beginnt bei der Herstellung mit den krebserzeu-
genden Ausgangstoffen Vinylchlorid, Organochlor- verbindungen
und Schwermetallen, geht weiter mit
Emissionen beim Gebrauch von PVC-Produkten und
endet mit dem bisher ungelösten Entsorgungsproblem.

Die Leiter der Schienenverteiler bestehen im Wesentlichen
aus Aluminium oder gelegentlich aus Kupfer. Das Gehäuse
besteht aus Stahlblech.

Nach der Trennung von Leitern und Gehäuse stehen die
hochwertigen Rohstoffe dem Materialkreislauf wieder zur
Verfügung.

Den geringsten Bestandteil bilden Leiterstützer und Ab-
gangsstellen aus halogenfreien Kunststoffen, die dem
Kunststoffrecycling zugeführt werden.

Gewichtsbelastungen 100 % 30...40 % gegenüber einer Kabelinstallation

Die Schienenverteilerinstallation erweist sich in vielen Fällen technisch, wirtschaftlich und umweltverträglich als vorteilhafter.


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