Anschlüsse von Solaranlagen

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Anschlüsse

Solaranlagen benötigen spezielle Kabel und Anschlüsse. Da die Installation der Module im Freien erfolgt, werden sie Klimaeinflüssen und hohen Spannungen (durch die Reihenschaltung der Module) ausgesetzt.

Die Module müssen sowohl gegen das Eindringen von Fremdkörpern als auch vor UV-Strahlen und Ozon geschützt sein. Außerdem müssen sie mechanisch widerstandsfähig sein und extremen Temperaturunterschieden standhalten können.

Kabel

Der Spannungsverlust zwischen den PV-Modulen und dem Wechselrichter muss berechnet werden und darf 3 % der Nennspannung nicht überschreiten (UTE-Empfehlung: 1%).

Die eingesetzten DC-Kabel sollten doppelt isoliert und einadrig sein. Da diese Kabel nicht genormt sind, sollten sie vom Hersteller speziell für den Einsatz in Verbindung mit PV-Anlagen gekennzeichnet sein.

Anschlussstelle

Da die Arbeit an den Kabeln zwischen den Modulen gefährlich ist, müssen diese entweder vorher getrennt oder ein Trennschalter im Gleichstromkreis aktiviert werden.

Normalerweise werden Solarmodule mit zwei Kabeln geliefert, die über einen Stecker und eine Buchse verfügen. Mit diesen Kabeln können zwei nebeneinander montierte Module verbunden und problemlos in Reihe geschaltet werden. Der Stecker des einen Moduls wird mit der Buchse des nächsten verbunden, bis das benötigte Gleichstromniveau erreicht ist.

Diese speziellen Anschlüsse, einschließlich des Mehrkontaktsystems MC3 oder MC4 mit Verriegelung bieten Schutz bei Berührung, wenn sie frei liegen. Dieser Schutz ist notwendig, da Solarmodule unter Spannung stehen, sobald sie Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Wenn an den Verbindungskabeln zwischen den Modulen gearbeitet wird (um sie zu modifizieren oder zu verlängern), muss die Verbindung entweder zuerst getrennt sein, oder der Trennschalter für den Gleichstromkreis am Eingang des Anschlusskastens muss aktiviert werden.

Es können auch andere konventionelle Anschlussverbindungen verwendet werden. Diese sollten allerdings sorgfältig auf die Qualität der Steckverbindungen hin geprüft werden, um mangelhafte Kontakte zu vermeiden, die zu einer Überhitzung oder Zerstörung der Anlage führen können.

Wechselrichter / Batterieladeeinheit

Für die Eigenstromversorgung muss genügend Energie gespeichert werden, um nach Sonnenuntergang Energie zur Verfügung zu haben. Es gibt zwei Ausführungen von Ladeeinheiten:

  • Strom-Ladegeräte – die Spannung der PV-Anlage muss mit der Ladespannung des Speichers übereinstimmen und wird über den Ladestrom geregelt.
  • MPPT-Ladegeräte – diese Ladegeräte arbeiten am Maximum-Power-Point. Sie steuern die Ladung des Speichers, begrenzen Strom und Spannung und kontrollieren den Puffer. Diese Art von Ladegeräten ist zwar kostenintensiver als der zuvor genannte Typ, ermöglicht allerdings die Installation einer optimalen Anzahl von Solarmodulen und reduziert somit die Gesamtkosten der Anlage.

Netzunabhängige oder netzgekoppelte Anlagen

Netzunabhängige Anlagen

Historisch gesehen waren die ersten Orte, an welchen solarelektrische Systeme eingesetzt wurden, Sendestationen oder abgelegene Siedlungen, die nur schwer erreichbar waren und nicht an das Stromnetz angeschlossen werden konnten. Diese Systeme bleiben eine der wenigen Möglichkeiten, um über 2 Milliarden Menschen mit Strom zu versorgen, die heute noch nicht an eine flächendeckende Stromversorgung angeschlossen sind.

Um diese Anlagen korrekt zu dimensionieren, ist es zunächst notwendig, die benötigte Lastkurve sowie die Überbrückungstage zu ermitteln, an welchen keine Strahlungsenergie zur Verfügung steht, um über die Solaranlage die notwendige elektrische Energie zu erzeugen. Dieser Wert bestimmt sowohl die Größe der Anlage, aber auch den Wert der zu speichernden Energie und damit auch die Größe der Batteriespeicher, als auch die Ausführung der Speicher.

Anschließend muss die Oberfläche der Solaranlage berechnet werden, um zu gewährleisten, dass die Batteriespeicher auch unter den ungünstigsten Bedingungen (am kürzesten Tag des Jahres) wieder aufgeladen werden können.

Wesentliche Probleme

Diese Vorgehensweise führt in aller Regel zu einer Überdimensionierung des Systems, nur um an ein oder zwei kritischen Tagen im Jahr eine korrekte Funktion zu gewährleisten. Deshalb ist diese Anlagenart sehr teuer!

Laut EPIA (European Photovoltaic Industry Association) machen weltweit Anlagen dieser Art bis 2030 insgesamt 40 % des Marktes für Solaranlagen aus.

Speichersysteme

Bei dieser Art von Anlage ist das Speichersystem entscheidend.

Mehrere Arten von Batteriespeichern sind verfügbar:

  • Blei-Batteriespeicher
Diese Batteriespeicher arbeiten in Zyklen (Laden/Entladen). Offene Batteriespeicher werden empfohlen, um zu verhindern, dass diese sich bei übermäßig schneller Ladung aufgrund hoher Wasserstoffemission ausdehnen.
Langfristige Erfahrung und günstige Anschaffungskosten dieser Batteriespeicher sind mit Sicherheit ihr Hauptvorteil, obwohl ihre Lebenszeit begrenzt ist. Die Lebensdauer wird wesentlich durch die Entladungstiefe beeinflusst, allerdings halten die Batteriespeicher bei einer Entladungstiefe von 50 % oder mehr in aller Regel nicht länger als 2 oder 3 Jahre. Eine vollständige Entladung kann unter ungünstigen Randbedingungen zu einer vollständigen Zerstörung des Batteriespeichers führen. Deshalb muss beim Betrieb dieser Anlagen an einem abgelegenen Standort darauf geachtet werden, die Batteriespeicher regelmäßig zu warten und rechtzeitig auszutauschen, um die Ladeleistung zu erhalten.
  • Ni-Cd oder Nickel-Kadmium-Batteriespeicher
Der Vorteil dieser Batteriespeicher ist, dass sie weniger anfällig gegen extreme Temperaturen und vollständige Entladung/Ladung sind. Ihre Lebensdauer ist deutlich länger (5 bis 8 Jahre), allerdings ist der Einsatz mit deutlich höheren Anschaffungskosten verbunden. Die Kosten für die Leistungsspeicherung bezogen auf die Lebenszeit der Anlage liegen jedoch unter den Kosten von Blei-Batteriespeichern.
  • Li-Ionen-Batteriespeicher
Für diese Art von Anlagen ist dies der Batteriespeicher der Zukunft. Diese Batteriespeicher sind unempfindlich gegen vollständige Entladung und haben eine durchschnittliche Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Derzeit sind diese Batteriespeicher noch sehr teuer. Aufgrund der angelaufenen Massenproduktion sinken die Herstellungskosten und damit auch die Verkaufspreise deutlich. Deshalb werden sie für diese Art von Anwendung langfristig die wirtschaftlichste Lösung darstellen.

Netzgekoppelte Anlagen

Betreiber von netzgekoppelten Systemen haben zwei Möglichkeiten:

  • Verkauf der kompletten erzeugten Leistung („Gesamtverkauf“). Für diese Möglichkeit muss neben dem Verbrauchsanschluss ein separater Netzanschluss erfolgen. Außerdem muss dieser Anschluss offiziell angemeldet werden.
  • Nutzung des selbst erzeugten Stroms zur Eigenbedarfsdeckung und Verkauf der nicht benötigten Leistung („Überschussverkauf“). Dies hat zwei Vorteile:
    • Die Kostendifferenz zwischen Produzent (Einkauf) und Verbraucher (Verkauf)
    • Es ist kein neuer Anschluss notwendig, der hohe Kosten verursachen kann und offiziell angemeldet werden muss.

Da unterschiedliche Preise berechnet werden, sollte eine Rentabilitätsanalyse durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Netzgekoppelte Anlagen – 3 wichtige Aspekte

Nachfolgend einige wichtige Aspekte in Verbindung mit netzgekoppelten Anlagen:

  • Im Gegensatz zu unabhängigen Anlagen ist kein Zusammenhang zwischen Verbrauch des Gebäudes und Leistung erforderlich.

Wird die Option „Gesamtverkauf“ gewählt, sind diese beiden Elemente komplett unabhängig voneinander.

Im Falle der Option „Überschussverkauf“ wird zusätzlich benötigte Leistung aus dem Netz bezogen, falls der Verbrauch die Produktion überschreitet.

  • Zum Bezug und zur Einspeisung von Strom ist ein Netzanschluss notwendig. Außerdem müssen Energieversorger für den Notfall automatische Trennsysteme installieren. Bei Aktivierung unterbrechen diese die Versorgung und damit auch den Verkauf. Die Verbindung wird automatisch wieder hergestellt, wenn das Netz in seinen normalen Betriebszustand zurückkehrt.
  • Es existieren allgemein keine Vorgaben zum Einsatz von Energiespeichern, um mögliche Überschüsse in der Erzeugung regenerativer Energien aufzunehmen. In Deutschland werden die Einspeiseregularien durch das EEG in der jeweils gültigen Fasssung geregelt, auch in welchen Fällen der Netzbetreiber zur Netzstabilität Erzeuger vom Netz trennen oder abregeln darf. Die technischen Anforderungen an diese Art von Einrichtungen sind in der VDE-AR-N 4105 festgelegt.

Allerdings hat das System einen Schwachpunkt. Sollte das Netz ausfallen, verfügen die Betreiber von Anlagen, die allgemein auch Verbraucher sind, über eine Einrichtung zur Stromerzeugung, die sie nicht nutzen können (siehe vorstehenden Punkt). In Ländern oder Städten mit regelmäßigen Netzausfällen werden Systeme entwickelt, die Speicher mit einschließen. Xantrex, eine Tochtergesellschaft von Schneider Electric, ist weltweit ein führender Anbieter solcher Systeme.

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