Auslegung der NS-Stromkreise: Unterschied zwischen den Versionen
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Diese einfachste aller Konfigurationen dient als Referenz. Alle Verbraucher sind an eine einzige Quelle angeschlossen. Diese Konfiguration bietet die minimale Stufe der Verfügbarkeit. Bei einem Ausfall der Energieversorgungsquelle besteht keine Redundanz. | Diese einfachste aller Konfigurationen dient als Referenz. Alle Verbraucher sind an eine einzige Quelle angeschlossen. Diese Konfiguration bietet die minimale Stufe der Verfügbarkeit. Bei einem Ausfall der Energieversorgungsquelle besteht keine Redundanz. | ||
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== Parallele Einspeisung == | == Parallele Einspeisung == | ||
Die Stromversorgung wird durch 2 an dieselbe | Die Stromversorgung wird durch 2 an dieselbe MS-Leitung angeschlossene Verteiltransformatoren bereitgestellt. Wenn die Verteiltransformatoren nahe beieinander stehen, speisen diese im Allgemeinen parallel auf dieselbe NSHV. | ||
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== Parallel mit zwei NSHV-Systemen == | == Parallel mit zwei NSHV-Systemen == | ||
Zur Steigerung der Verfügbarkeit im Falle des Ausfalls der Stromversorgung oder von Wartungsarbeiten an einem der Verteiltransformatoren, kann die NSHV mit einem Kuppelschalter in 2 Teile aufgeteilt werden. Diese Konfiguration erfordert im Allgemeinen einen automatischen Kuppelschalter. | Zur Steigerung der Verfügbarkeit im Falle des Ausfalls der Stromversorgung oder von Wartungsarbeiten an einem der Verteiltransformatoren, kann die NSHV mit einem Kuppelschalter in 2 Teile aufgeteilt werden. Diese Konfiguration erfordert im Allgemeinen einen automatischen Kuppelschalter. | ||
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== Nicht Ersatznetz-berechtigte Schaltanlage (einfacher Anschluss mit Trennmöglichkeit) == | == Nicht Ersatznetz-berechtigte Schaltanlage (einfacher Anschluss mit Trennmöglichkeit) == | ||
An eine speziell für diesen Zweck vorgesehene Schaltanlage können eine Reihe nicht kritischer Stromkreise angeschlossen werden. Die Verbindung zur NSHV kann bei Bedarf unterbrochen werden (Überlast, Generatorbetrieb, usw.) | An eine speziell für diesen Zweck vorgesehene Schaltanlage können eine Reihe nicht kritischer Stromkreise angeschlossen werden. Die Verbindung zur NSHV kann bei Bedarf unterbrochen werden (Überlast, Generatorbetrieb, usw.) | ||
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== Gekoppelte Schaltanlagen == | == Gekoppelte Schaltanlagen == | ||
Räumlich getrennte Trafos können über Schienenverteiler verbunden werden. Kritische Verbraucher werden durch einen oder mehrere Trafos versorgt. Die Versorgungssicherheit wird verbessert, weil die Versorgung des Verbrauchers bei Ausfall einer Quelle gesichert ist. | Räumlich getrennte Trafos können über Schienenverteiler verbunden werden. Kritische Verbraucher werden durch einen oder mehrere Trafos versorgt. Die Versorgungssicherheit wird verbessert, weil die Versorgung des Verbrauchers bei Ausfall einer Quelle gesichert ist. | ||
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=== Redundanzoptionen === | === Redundanzoptionen === | ||
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== NS-Ringkonfiguration == | == NS-Ringkonfiguration == | ||
Diese Konfiguration kann als Erweiterung der Konfiguration mit zwei gekoppelten Schaltanlagen angesehen werden. Typischerweise werden 4 Trafos an dieselbe | Diese Konfiguration kann als Erweiterung der Konfiguration mit zwei gekoppelten Schaltanlagen angesehen werden. Typischerweise werden 4 Trafos an dieselbe MS-Leitung angeschlossen und speisen über Schienenverteiler eine Ringleitung. Jeder Verbraucher wird in diesem Fall durch eine Gruppe von Transformatoren versorgt. Diese Konfiguration eignet sich gut für umfangreiche Anlagen mit hoher Lastdichte (in kVA/m<sup>2</sup>). Wenn alle Verbraucher durch 3 Verteiltransformatoren versorgt werden können, besteht bei Ausfall eines Trafos volle Redundanz, da die Versorgung der Verbraucher an jeder Stelle des Schienenverteilersystems sichergestellt ist. Im abweichenden Fall ist ein Betrieb mit reduzierter Leistung in Betracht zu ziehen (mit teilweisem Lastabwurf). Diese Konfiguration erfordert eine spezielle Planung des Schutzschemas, um volle Selektivität unter allen Fehlerbedingungen zu gewährleisten. | ||
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== Doppelseitige NS-Einspeisung == | == Doppelseitige NS-Einspeisung == | ||
Auf diese Konfiguration wird zurückgegriffen, wenn maximale Verfügbarkeit gefordert ist. Das Grundprinzip beruht auf 2 unabhängigen Energieversorgungsquellen. Beispiel: | Auf diese Konfiguration wird zurückgegriffen, wenn maximale Verfügbarkeit gefordert ist. Das Grundprinzip beruht auf 2 unabhängigen Energieversorgungsquellen. Beispiel: | ||
* 2 Transformatoren mit Versorgung durch verschiedene | * 2 Transformatoren mit Versorgung durch verschiedene MS-Anlagen, | ||
* 1 Transformator und 1 Generator, | * 1 Transformator und 1 Generator, | ||
* 1 Transformator und 1 USV. | * 1 Transformator und 1 USV. | ||
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Durch einen automatischen Netzumschalter wird die Parallelschaltung der Quellen vermieden. Bei dieser Konfiguration sind vorbeugende und korrigierende Wartungsarbeiten an allen abgangsseitigen elektrischen Verteileinrichtungen ohne Unterbrechung der Stromversorgung möglich. | Durch einen automatischen Netzumschalter wird die Parallelschaltung der Quellen vermieden. Bei dieser Konfiguration sind vorbeugende und korrigierende Wartungsarbeiten an allen abgangsseitigen elektrischen Verteileinrichtungen ohne Unterbrechung der Stromversorgung möglich. | ||
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== Kombinierte Konfiguration == | == Kombinierte Konfiguration == | ||
Eine Anlage kann aus mehreren, verschieden konfigurierten Abschnitten bestehen, je nach geforderter Verfügbarkeit der verschiedenen Verbrauchertypen. Beispiel: Generator und USV, Speisung von einzelnen Abschnitten über Kabel oder Schienenverteiler. | Eine Anlage kann aus mehreren, verschieden konfigurierten Abschnitten bestehen, je nach geforderter Verfügbarkeit der verschiedenen Verbrauchertypen. Beispiel: Generator und USV, Speisung von einzelnen Abschnitten über Kabel oder Schienenverteiler. | ||
{{FigImage|DB422141_DE|svg| | {{FigImage|DB422141_DE|svg|D26|Beispiel einer kombinierten Konfiguration | | ||
'''1''': Einfache Speisung, '''2''': Gekoppelte Schaltanlagen, '''3''': Doppelseitige NS-Einspeisung}} | '''1''': Einfache Speisung, '''2''': Gekoppelte Schaltanlagen, '''3''': Doppelseitige NS-Einspeisung}} | ||
Die wahrscheinlichsten und gebräuchlichsten Eigenschaften für die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten der Niederspannungsversorgung sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: | Die wahrscheinlichsten und gebräuchlichsten Eigenschaften für die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten der Niederspannungsversorgung sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: | ||
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! | ! Stich | ||
! Parallel | ! Parallel | ||
! Lastabwurf | ! Lastabwurf |
Aktuelle Version vom 15. März 2022, 08:59 Uhr
Wesentliche Konfigurationsmöglichkeiten (siehe Abb. D19 bis Abb. D27):
Stich Einspeisung
Diese einfachste aller Konfigurationen dient als Referenz. Alle Verbraucher sind an eine einzige Quelle angeschlossen. Diese Konfiguration bietet die minimale Stufe der Verfügbarkeit. Bei einem Ausfall der Energieversorgungsquelle besteht keine Redundanz.
Parallele Einspeisung
Die Stromversorgung wird durch 2 an dieselbe MS-Leitung angeschlossene Verteiltransformatoren bereitgestellt. Wenn die Verteiltransformatoren nahe beieinander stehen, speisen diese im Allgemeinen parallel auf dieselbe NSHV.
Parallel mit zwei NSHV-Systemen
Zur Steigerung der Verfügbarkeit im Falle des Ausfalls der Stromversorgung oder von Wartungsarbeiten an einem der Verteiltransformatoren, kann die NSHV mit einem Kuppelschalter in 2 Teile aufgeteilt werden. Diese Konfiguration erfordert im Allgemeinen einen automatischen Kuppelschalter.
Nicht Ersatznetz-berechtigte Schaltanlage (einfacher Anschluss mit Trennmöglichkeit)
An eine speziell für diesen Zweck vorgesehene Schaltanlage können eine Reihe nicht kritischer Stromkreise angeschlossen werden. Die Verbindung zur NSHV kann bei Bedarf unterbrochen werden (Überlast, Generatorbetrieb, usw.)
Gekoppelte Schaltanlagen
Räumlich getrennte Trafos können über Schienenverteiler verbunden werden. Kritische Verbraucher werden durch einen oder mehrere Trafos versorgt. Die Versorgungssicherheit wird verbessert, weil die Versorgung des Verbrauchers bei Ausfall einer Quelle gesichert ist.
Redundanzoptionen
- Vollständig: Jeder Trafo kann die gesamte Anlage versorgen.
- Teilweise: Jeder Transformator kann nur einen Teil der Anlage versorgen. In diesem Fall muss ein Teil der Verbraucher abgeschaltet werden (Lastabwurf), wenn einer der Verteiltransformatoren ausfällt.
NS-Ringkonfiguration
Diese Konfiguration kann als Erweiterung der Konfiguration mit zwei gekoppelten Schaltanlagen angesehen werden. Typischerweise werden 4 Trafos an dieselbe MS-Leitung angeschlossen und speisen über Schienenverteiler eine Ringleitung. Jeder Verbraucher wird in diesem Fall durch eine Gruppe von Transformatoren versorgt. Diese Konfiguration eignet sich gut für umfangreiche Anlagen mit hoher Lastdichte (in kVA/m2). Wenn alle Verbraucher durch 3 Verteiltransformatoren versorgt werden können, besteht bei Ausfall eines Trafos volle Redundanz, da die Versorgung der Verbraucher an jeder Stelle des Schienenverteilersystems sichergestellt ist. Im abweichenden Fall ist ein Betrieb mit reduzierter Leistung in Betracht zu ziehen (mit teilweisem Lastabwurf). Diese Konfiguration erfordert eine spezielle Planung des Schutzschemas, um volle Selektivität unter allen Fehlerbedingungen zu gewährleisten.
Doppelseitige NS-Einspeisung
Auf diese Konfiguration wird zurückgegriffen, wenn maximale Verfügbarkeit gefordert ist. Das Grundprinzip beruht auf 2 unabhängigen Energieversorgungsquellen. Beispiel:
- 2 Transformatoren mit Versorgung durch verschiedene MS-Anlagen,
- 1 Transformator und 1 Generator,
- 1 Transformator und 1 USV.
Durch einen automatischen Netzumschalter wird die Parallelschaltung der Quellen vermieden. Bei dieser Konfiguration sind vorbeugende und korrigierende Wartungsarbeiten an allen abgangsseitigen elektrischen Verteileinrichtungen ohne Unterbrechung der Stromversorgung möglich.
Kombinierte Konfiguration
Eine Anlage kann aus mehreren, verschieden konfigurierten Abschnitten bestehen, je nach geforderter Verfügbarkeit der verschiedenen Verbrauchertypen. Beispiel: Generator und USV, Speisung von einzelnen Abschnitten über Kabel oder Schienenverteiler.
Die wahrscheinlichsten und gebräuchlichsten Eigenschaften für die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten der Niederspannungsversorgung sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Zu berücksichtigende Eigenschaften | Konfiguration | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Stich | Parallel | Lastabwurf | Gekoppelt | Ring | Doppelseitig | |
Topologie des Standorts | beliebig | beliebig | beliebig | 1-5 Stufen bis 25000m2 | 1-5 Stufen bis 25000m2 | hoch verfügbare Anlagen |
Wahlmöglichkeit des Aufstellungsorts | beliebig | beliebig | beliebig | Mittel bzw. hoch | Mittel bzw. hoch | beliebig |
Wartungsfreundlichkeit | minimal | Standard | Minimal | Standard | Standard | erhöht |
Leistungsbedarf | < 2500kVA | beliebig | beliebig | ≥ 1250kVA | ≥ 2500kVA | beliebig |
Lastverteilung | Örtlich konzentrierte Verbraucher | Örtlich konzentrierte Verbraucher | Örtlich konzentrierte Verbraucher | Mittlere oder gleichförmige Verteilung | Gleichförmige Verteilung | Örtlich konzentrierte Verbraucher |
Empfindlichkeit gegenüber Betriebsunterbrechungen | Lange Unterbrechung | Lange Unterbrechung | Lastabwurf | Lange Unterbrechung | Lange Unterbrechung | Kurze bzw. keine Unterbrechung |
Empfindlichkeit gegenüber elektrischen Störungen | Geringe Empfindlichkeit | Hohe Empfindlichkeit | Geringe Empfindlichkeit | Hohe Empfindlichkeit | Hohe Empfindlichkeit | Hohe Empfindlichkeit |
Weitere Faktoren | / | / | / | / | / | Doppelseitige Versorgung der Last |