Kapitel F

Schutz gegen elektrischen Schlag und elektrische Brände


TN- Maßnahmen bei hoher Fehlerstrom-Schleifenimpedanz

Aus Planungskompendium Energieverteilung
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Wird der Fehlerstrom gegen Erde durch eine unvermeidbar hohe Fehlerschleifenimpedanz begrenzt, so dass das Überstromschutzgerät den Stromkreis nicht sicher innerhalb der festgelegten Zeit unterbricht, sind folgende Möglichkeiten zu beachten:

Vorschlag 1

(siehe Abb. F29)

  • Installieren eines Leistungsschalters mit niedrigerem unverzögertem magnetischem Auslösewert, z. B.:
3In ≤ Irm ≤ 5In
Somit wird der Schutz von Personen bei extrem hohen Leitungslängen gewährleistet. Es ist jedoch zu prüfen, dass hohe kurzzeitige Ströme, wie z. B. die Motoranlaufströme, nicht zu ungewollten Auslösungen führen.
  • Lösungen auf Basis der Produkte der Firma Schneider Electric
    • Leistungsschalter ComPacT NSX mit Auslöser Micrologic 2.2; Irm einstellbar von 2Im bis 10Im
    • Leitungsschutzschalter Baureihe Acti 9 Typ iC60N Charakteristik B
Abb. F29 – Leistungsschalter mit unverzögerter magnetischer Auslösung mit niedrigem Auslösewert

Vorschlag 2

(siehe Abb. F30)

  • Installieren eines Schaltgerätes mit Fehlerstromschutz im Stromkreis. Es muss kein hochempfindliches Gerät sein (Differenzstrom im Ampere-Bereich). Enthalten die Stromkreise Steckvorrichtungen, müssen diese Stromkreise in jedem Fall durch hochempfindliche (≤ 30 mA) Schaltgeräte mit Fehlerstromschutz geschützt werden.
Im Allgemeinen ist ein Schaltgerät mit Fehlerstromschutz für mehrere Steckvorrichtungen in einem gemeinsamen Stromkreis einzusetzen.
  • Lösungen auf Basis der Produkte der Firma Schneider Electric
    • Leistungsschalter Baureihe Acti 9 Typ iC60N Charakteristik B oder NG125 mit Vigi-Differenzstromblock; I∆n von 30 mA bis 3 A
    • Leistungsschalter ComPacT NSX mit Vigi-Differenzstrommodul; I∆n von 30 mA bis 30 A
Abb. F30 – Schutz durch Schaltgeräte mit Fehlerstromschutz in TN-Systemen mit hoher Erdschlussschleifenimpedanz

Vorschlag 3

Vergrößern der Leiterquerschnitte zur Reduzierung der Schleifenimpedanz.

Vorschlag 4

Hinzufügen von zusätzlichen Potentialausgleichsleitern. Die Wirkung ist ähnlich wie die des Vorschlags 3, d.h. eine Reduzierung der Schleifenimpedanz, jedoch wird gleichzeitig der bestehende Berührungsspannungsschutz verbessert. Die Effektivität dieses verbesserten Schutzes kann durch einen Widerstandstest zwischen jedem berührbaren leitfähigen Teil und dem lokalen Hauptschutzleiter geprüft werden.

In TN-C-Anlagen ist eine Verbindung, wie in Abbildung F31 dargestellt, nicht zulässig. Daher sollte nach Vorschlag 3 vorgegangen werden.

Abb. F31 – Verbesserter Potentialausgleich
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